Montag, 11. April 2011
Aus traurigem Anlass hier nochmal der Hinweis, dass man alle (?) Texte und Interviews(*) des von mir sehr verehrten André Müller (noch) hier lesen kann.
(*) auch Interviews, die aus verschiedenen Gründen - die beim Nachlesen deutlich werden - nicht veröffentlicht wurden, z.B. mit einer beschickerten Alice Schwarzer im Jahr 1996.
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Montag, 21. März 2011
Ich bin Leser. Seit meinem 5. Lebensjahr. Begonnen hat's mit Hugh Lofting und Erich Kästner; mein Vater hat die gedruckt, bei Büxenstein in der Dudenstraße und mir jeweils ein Exemplar mitgebracht. Seit der Zeit liebe ich Bücher. Fast mehr, als ich auch Musik auf LPs liebte. Drum weiß ich wovon ich rede:
Das wird nix, mit diesem neuen elektronischen Spielzeug, E-Book. Ein paar Leute, die alles Neue kaufen, werden sich's zulegen und sichtbar ins Regal stellen oder stolz damit rum laufen. Eine kurze Zeit. Sollen sie.
In U- und S-Bahn wird man weiterhin Leute sehen, die das viel PRAKTISCHERE BUCH in der Hand halten und lesen, und kein "Book", ob "E-" oder sonstwas. Wahrscheinlich sogar all die Jack Wolfskins.
Und zu Hause auf der Couch oder im Bett - will man da dieses Plastik- oder Leichtmetall-Teil, das nach ein, zwei Jahren veraltet ist? gar kaputt ist? ...oder bei dem die Rechte an den gekauften Texte nach einiger Zeit ablaufen?
Einwurf eines gemäßigten E-Book-Fans: "Zur Zeit lese ich damit hauptsächlich freie Bücher, die ich mir damit über Gutenberg runterlade."
Ha! - Das kann ich doch sowieso, ohne dieses teure Zusatzteil: entweder direkt am Monitor, oder eben: runterladen und dann später auf'm Monitor lesen. Wozu einen zweiten (auch noch kleineren) Monitor? Man kann's auch ausdrucken, für den, der gerne Papier rascheln hört; was bei kürzeren Texten, bis 20, 30 Seiten, gar nicht so schlecht ist: einige alte, nicht erhältliche Wodehouse-Kurzgeschichten bekam ich auf diese Weise auf meinen Nachttisch.
Außerdem gibt's "freie" Bücher - also Klassiker - in zig verschiedenen Ausgaben & meist für'n Appel und'n Ei in jeder Buchhandlung. Passt in die Manteltasche, geht nicht kaputt wenn's runterfällt, braucht keinen Strom, hält 100 bis 300 Jahre, man kann Eselsohren reinmachen, man kann's signieren, seinen Namen reinschreiben und man kann's auch verleihen.
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Und: Man soll mal versuchen, das E-Book als Unterlage für 'nen wackelnden Tisch zu benutzen.
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Freitag, 18. März 2011
Suche: "Häuptling eigener Herd" Ausgabe 2, damit meine Sammlung vollständig wird. Angebot an mich (siehe Impressum). Danke.
Immer noch zu haben ist die schöne, komplette Sammlung gebundener Micky-Maus-Hefte ab erster Ausgabe 1951 bis 1967; ist aber nicht billig. (ist nun verkauft. - kdm, 2017)
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Mittwoch, 16. März 2011
Angespornt durch das Interview mit Stéphane Hessel in 3sat hab' ich meinen Reclam-Band mit Hölderlin-Gedichten rausgesucht und in der Nacht drin geblättert. Und dabei festgestellt: der Mann hat ja am gleichen Tag Geburtstag wie meine liebe Gattin! (nur 200 Jahre früher).
Die Frage ist - schon seit Wochen - was schenk' ich Julia zu ihrem Geburtstag? Zum Frauentag waren's (recht gewichtige) Farb-Bände über Maler der italienischen Renaissance.
Zum Geburtstag am 20. März denk ich vage an gut illustrierte Bücher über die Maler der deutschen und holländischen Renaissance (Holbein, Dürer, van Eyck, Cranach; ... Bruegel hat sie bereits)
Was kann man sonst noch (m)einer Julia schenken? ..einer noch jungen, hübschen, an Kunst interessierten Dame.
"Zu Hilfe! zu Hilfe! sonst bin ich verloren!"
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Mittwoch, 9. März 2011
Ich überlege, ob ich Chancen habe, wenn ich mich um die deutschen Übersetzungsrechte für den 200-Seiten-Bestseller bewerbe:
"What Every MAN Thinks About Apart From SEX"
by Professor Sheridan Simove, published by "The Talent Shed", GB.
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Mittwoch, 2. März 2011
"Seine Bücher waren alle sehr nett, sie hatten auch sonst wenig zu tun."
Diese Notiz Lichtenbergs kann man auf die Bücher mit Texten von Stefan Zweig nun gar nicht anwenden. Wie zu beweisen war: Gestern hab ich endlich Zweigs "Schachnovelle" gelesen. In einem Schwung weggelesen. Ich ich war fasziniert; von der Geschichte, vom Stil, vom Inhalt und ja, sogar von der Spannung, ...und auch davon, dass ich nicht aufhören konnte, nicht das Buch beiseite legen konnte.
Recht selten les' ich Klassiker oder Literatur "die man gelesen haben muss", aber wenn ich's tue, ist es jedesmal (nun ja, fast jedesmal: mit Thomas Mann hab ich so meine Probleme) eine wahre Wonne. Auch Zweigs "Buchmendel" ging mir bereits vor ein paar Monaten zu Herzen (und ins Hirn). Aber die "Schachnovelle": ich war wieder mal erstaunt, was (alte) Literatur - neben der Musik - vermag.
Da bin ich so alt geworden und habe erst jetzt Stefan Zweig für mich entdeckt.
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Donnerstag, 10. Februar 2011
Ich habe die ersten paar Abschnitte meines langen Textes Die Klaus Schulze Geschichte gerade mit dem BlaBlaMeter geprüft. Hier das 'offiizielle' Ergebnis:
Ihr Text: 2530 Zeichen, 383 Wörter
Bullshit Index :0.1
Ihr Text zeigt nur geringe Hinweise auf 'Bullshit'-Deutsch.
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Dienstag, 1. Februar 2011
Nancy Mitford, a close friend of author Evelyn Waugh, had written to him in 1952, asking his advice on how to handle correspondence and requests from readers, admirers and critics. Here is part of his answer (please note paragraph k):
Dearest Nancy
I am not greatly troubled by fans nowadays. Less than one a day on the average. No sour grapes when I say they were an infernal nuisance. I divide them into ...
[ ... a) to i) ... ]
In case of very impudent letters from married women I write to the husband warning him that his wife is attempting to enter into correspondence with strange men.
Oh, and of course
(k) Autograph collectors: no answer.
(l) Indians & Germans asking for free copies of one's books: no answer.
(m) Very rich Americans: polite letter. They are capable of buying 100 copies for Christmas presents.
I think that more or less covers the field.
Love,
E.
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(from THE KS CIRCLE, issue 167)
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Montag, 31. Januar 2011
Wenn man jung ist, also bis 45 oder so, denkt man ja nicht an die Rente. Sollte man aber. Sollte man? Und bringt's was? Die wunderbare Gabriele Goettle hat abermals was erkundet und aufgeschrieben; wie immer ist's zwar lang aber sehr lesenswert.
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Freitag, 7. Januar 2011
Vor drei Tagen die LIFE-Biografie des Keith Richards ausgelesen; 730 Seiten in nur drei langen Lesesitzungen; was heißt: ich war und bin begeistert.
Die Übersetzung ist - wie erwartet bei Willi Winkler - gut bis großartig (es sei denn, das Original ist tatsächlich NOCH besser), ich stolperte jedenfalls über keine Peinlichkeiten. Und, was mir noch nie passiert ist: im ganzen Text hab' ich nur einen einzigen klitzekleinen Druckfehler gefunden.
Dass Keef das "Running On Empty"-Album von Jackson Browne ebenfalls mag, vernahm ich, wie die meisten anderen geschilderten Vorlieben in Jazz & Blues, mit Freuden. Wir gehören ja auch zur gleichen Generation.
(Immer mehr glaub' ich - oder möchte glauben - dass es doch Keef war, der uns in Bern im August '72 in seinem schicken Sportwagen besuchte)
Ein anderes Buch: Das Gustav Mahler-Buch von Norman Lebrecht, "Why Mahler?":
Ich kann nur hoffen, dass, wenn es eine deutsche Übersetzung geben sollte, all die Fehler, die der englische Journalist (!) Lebrecht da locker hineinschrieb, rausgeworfen oder zumindest berichtigt werden. Nur ein Beispiel: Laut Lebrecht hat Günter Grass Ende der vierziger Jahre in Düsseldorf in einem Skiffle-Trio zusammen mit Louis Armstrong (!) Lieder aus "Des Knaben Wunderhorn" gespielt. Also zu einer Zeit, in der es noch gar kein Skiffle gab? und dann noch aus "Des Knaben Wunderhorn"? Unglaublich.
Aber auch kleinere Fehler gibt's, z.B.: Tony Curtis sei in Budapest geboren. Quatsch.
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Aber Keefs Buch: Toll. Er ist eben kein Journalist.
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