Sonntag, 30. März 2014
Wer ein wirklich amüsantes, mitreißendes Buch im kommenden Urlaub lesen möchte, möge antiquarisch danach suchen (ich fand’s und bekam’s für 0,01 plus 3 Euro Porto); ich verspreche vier Stunden bestes Lesevergnügen (und zwar in einem Rutsch, so wie ich, der’s letzte Nacht einfach nicht aus der Hand legen konnte):
“Das Werden des jungen Leiters” von Klaus-Peter Wolf (1986, Büchergilde G., 270 Seiten).
Ich kam drauf, als ich wieder mal in in meinen Regalen kramte, hier und da blätterte und einiges wiederlas ...und in einem 27 Jahre alten “Der Rabe” (Nr. 17) diesen kleinen Lesetipp (Der Rabe rät: "...haarsträubend", "...kein noch so dreistes Klischee, keinen noch so abstrusen Handlungsstrang ausläßt") entdeckte. Das war nicht verkehrt. Jetzt steht's im Regal zwischen "Herr Lehmann" und (dem frühen) Tom Sharpe.
... link
Sonntag, 3. Februar 2013
"Man soll beim Musikhören nicht dauernd lesen; schon eher umgekehrt." (Eckhard Henscheid)
Morgen hol' ich mir sein neues Buch vom Buchhändler meines Vertrauens.
... link (1 Kommentar) ... comment
Dienstag, 21. August 2012
Kommt mir bekannt vor, diese Anmerkung. Heute hört man dies Lamento immer wieder. Also nix besonderes.
Oder doch? Ich fand den Satz in Adrienne Monniers Buch "Aufzeichnungen aus der Rue de l'Odeon" aus dem Jahr 1937, man beklagte den Leserschwund also bereits vor 75 Jahren.
... link
Donnerstag, 19. April 2012
Jetzt weiß ich endlich, wieso zeitgenössische Romane aus Südamerika, die in den letzten Jahren in Deutschland (resp. in den deutschen Feuilletons) so sehr en vogue waren, ...weshalb die alle so lang sind, oder anders: warum diese Bücher so dick sind. Schon Robert Gernhardt hat vor langer Zeit darauf hingewiesen und sich über das Mirakel gewundert: von Jahr zu Jahr wuchs die Seitenzahl der ins Deutsche übersetzten Schwarten.
Habe gestern Nacht mal wieder in einem älteren Buch gelesen, da ging's um Literatur und das Lesen (Alberto Manguel "Im Spiegelreich",1998/'99). Das Kapitel "Der Mitwisser" beschreibt und bewertet die Arbeit von Lektoren. Und was les ich da: "In Lateinamerika ... ist der Autor sich selbst überlassen, und er darf den Roman zu beliebiger Dicke anschwellen lassen, ohne die Schere des Lektors zu fürchten." Also deshalb. Wissen das auch deutsche Feuilletonisten?
... link
Dienstag, 24. Januar 2012
Die berühmten 33 grünen Bände nehmen seit 1984 reichlich Platz bei mir im Bücherregal ein und diesen Platz brauch' ich nun:
Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch. Reprint Ausgabe, 33 Bände (Band 33 ist das Quellenverzeichnis), dtv Verlag, München, Oktober 1984 (!), ISBN 342359045-1. Wikipedia schreibt dazu: "1984 erschien das DWB erstmals in einer Taschenbuchauflage, die mittlerweile vergriffen ist."
Flexible grüne Einbände (Softcover, Broschur), alle Einbände zusätzlich sauber mit durchsichtiger Folie eingefasst. Sehr guter Zustand: in den fast drei Jahrzehnten hab' ich nur den einen oder anderen Band ein paar Mal in der Hand gehabt.
Nur kompletter Verkauf; Angebote bitte per Mail an mich: Jeeves |ÄT| kdmueller dot com
.
... link (3 Kommentare) ... comment
Montag, 12. Dezember 2011
Achja? tatsächlich? früher? alles besser?
Dem sollte man mal logisch entgegentreten.
Was? Das wurde schon? Wo? Wer? Wie? ... Hier:
In Gerhard Henschels MENETEKEL (erstes Kapitel "Auf der Suche nach der guten alten Zeit"), aus dem Jahr 2010, und dann auch bereits in Baldassare Castigliones DER HOFMANN (Zweites Buch: "Nicht ohne Verwunderung habe ich...") aus dem Jahr 1518 (!).
Wenn man nämlich das andauernde, immer wiederkehrende "früher war alles besser"-Reden & -Schreiben durch die Jahrzehnte, besser: Jahrhunderte, am besten: Jahrtausende zurück verfolgt, müssten wir heute in der Hölle schmoren und irgendwann am Anfang war wirklich der Garten Eden. Logisch.
Menetekel: Die Andere Bibliothek
Der Hofmann: Wagenbach Verlag
... link
Montag, 17. Oktober 2011
"Es ist immer etwas teurer, einen schlechten Geschmack zu haben." . . . (Peter Rühmkorf)
... link
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Hier um die Ecke hat gerade wieder ein "kleiner" Buchladen mit großem Antiquariat aufgegeben und zugemacht. Alles ist jetzt leer und dunkel. Schade. Lohnt also der klitzekleine Umweg nicht mehr, um zu schauen, zu suchen, zu blättern und ab und zu (& gerne) mal was zu kaufen, um sich selbst zu beschenken. Ich frug mich schon geraume Zeit, wovon bezahlt der seinen Laden, die Miete, Versicherungen, eine Angestellte? Auch die Erweiterung auf "Internet-Cafe" half ihm nicht, denn hier in der bürgerlichen Gegend hat man entweder einen Anschluss zu Hause, oder Internet interessiert gar nicht. Es gibt hier auch keine Touristen, keine Laufkundschaft.
Buchmesse: Schön zu hören, wie manch' Leute vom Fach zwar über das eBook jubeln, man aber auch zugibt: gerade mal 1 (ein) Prozent Marktanteil; und auch das ist wohl schon optimistisch schöngerechnet. Man setzt allerdings "Hoffnung" auf die junge Generation, die "mit diesen elektronischen Geräten aufwächst" ...sagen Verleger, denen solch altmodisches Tun wie Drucken, Liefern & Lagern wohl ein Dorn im Auge ist.
Habe vor zwei Wochen Joseph Roth für mich entdeckt. Seine Bücher und zwei, drei Biografien stehen nun neben meinem Bett und ich lese mehr als dass ich schlafe. Roth hatte auch was gegen seine moderne, schnelle Zeit.
Ein kleiner Tipp: Das dicke, schwere Roth-Softcover von "2001" (1179 Seiten) ist zwar sehr preiswert, aber man kann's nur schwer im Bett lesen. Der weiche große Ziegel ist dafür zu unhandlich. Schlimmer: es ist viel zu eng & klein gesetzt, resp. gedruckt.
.
Buchmesse, Zugabe: In den Radio-Kultur-Nachrichten wird gerade (es ist 07:30) ein großer deutscher Buchhändler zitiert: "Es sollten mehr Schreibwaren und Spielzeug in den Regalen stehen", anstatt Bücher. Sagt er. Allen Ernstes. Wieso ist der Mann Buchhändler?
... link (4 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 21. Juli 2011
Heute brachte mir der Postbote ein vorgestern bei einem Antiquariat bestelltes Buch von Gerhard Henschel aus dem Jahr '98; es kostete nur'n Appel und'n Ei; es war sogar nur halb so teuer wie diese beiden Lebensmittel: gerade mal 65 Cents.
Wie gesagt, heut' kam's an. Es war so gut wie nagelneu und auch kein "Rest-" oder "Mängelexemplar"-Stempel war auf dem Schnitt.
UND: es hatte (unangekündigt!) sogar eine Widmung drin:
.
Ein ähnliches Erlebnis hatte ich bisher nur einmal: In einem Berliner Trödelladen fand ich eine 1961 von Robert T. Odeman signierte Blanvalet-Ausgabe seines Versebuches "Kein Blatt vor'm Mund". Preis: Eine Mark.
Kann jemand was mit dem unterstrichenen Wort anfangen: Satoer, Latoer oder Gatoer? Oder war er beim Signieren zu Besuch in Berlin-Gatow? .
... link (1 Kommentar) ... comment
Sonntag, 29. Mai 2011
Das Motto in Robert Gernhardts neuem/posthumen Buch lautet:
bei dem Versuch, die italienische Seele zu enträtseln."
Ob der "Howl"-Bezug von Gernhardt gewollt ist? Ich vermute: ja.
Übrigens... 1971 wurde der Anfang dieses sehr langen Allen Ginsberg-Gedichts auf Ash Ra Tempels erstem Album zitiert, weil Bassist Hartmut Enke es ...schätzte? liebte? nachvollziehen konnte?
.
Apropos Italien: Hoffentlich kommt zur Jahresmitte ausreichend GEMA, um wieder unseren alljährlichen Besuch in Alto Adige machen zu können.
... link (4 Kommentare) ... comment