Donnerstag, 13. Oktober 2011

Hier um die Ecke hat gerade wieder ein "kleiner" Buchladen mit großem Antiquariat aufgegeben und zugemacht. Alles ist jetzt leer und dunkel. Schade. Lohnt also der klitzekleine Umweg nicht mehr, um zu schauen, zu suchen, zu blättern und ab und zu (& gerne) mal was zu kaufen, um sich selbst zu beschenken. Ich frug mich schon geraume Zeit, wovon bezahlt der seinen Laden, die Miete, Versicherungen, eine Angestellte? Auch die Erweiterung auf "Internet-Cafe" half ihm nicht, denn hier in der bürgerlichen Gegend hat man entweder einen Anschluss zu Hause, oder Internet interessiert gar nicht. Es gibt hier auch keine Touristen, keine Laufkundschaft.

Buchmesse: Schön zu hören, wie manch' Leute vom Fach zwar über das eBook jubeln, man aber auch zugibt: gerade mal 1 (ein) Prozent Marktanteil; und auch das ist wohl schon optimistisch schöngerechnet. Man setzt allerdings "Hoffnung" auf die junge Generation, die "mit diesen elektronischen Geräten aufwächst" ...sagen Verleger, denen solch altmodisches Tun wie Drucken, Liefern & Lagern wohl ein Dorn im Auge ist.

Habe vor zwei Wochen Joseph Roth für mich entdeckt. Seine Bücher und zwei, drei Biografien stehen nun neben meinem Bett und ich lese mehr als dass ich schlafe. Roth hatte auch was gegen seine moderne, schnelle Zeit.
Ein kleiner Tipp: Das dicke, schwere Roth-Softcover von "2001" (1179 Seiten) ist zwar sehr preiswert, aber man kann's nur schwer im Bett lesen. Der weiche große Ziegel ist dafür zu unhandlich. Schlimmer: es ist viel zu eng & klein gesetzt, resp. gedruckt.
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Buchmesse, Zugabe: In den Radio-Kultur-Nachrichten wird gerade (es ist 07:30) ein großer deutscher Buchhändler zitiert: "Es sollten mehr Schreibwaren und Spielzeug in den Regalen stehen", anstatt Bücher. Sagt er. Allen Ernstes. Wieso ist der Mann Buchhändler?

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In einer Liste bei "heise" ein treffliches ästhetisches Argument gegen eBooks gefunden:
"Sie stellen ihr eBook in das ansonsten leere Bücheregal. Es sieht Scheiße aus."
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Zu großer und zu weicher Ziegel
Bei allen sinnlichen Defiziten, die elektronische Bücher mit sich bringen - das Lesen im Bett geht deutlich einfacher. Statt eines großen und zu weichen (oder, bei Hardcovern, zu harten) Buchs hat man ein Lesegerät von standardisierter Größe. Und das allerbeste ist - das Buch kann nicht mehr versehentlich zuklappen, sondern man ist immer an der Stelle, an der man zu lesen aufgehört hat... selbst wenn die Augen vor Müdligkeit zugefallen sind.

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Nun ja, jeder sieht andere Vor- oder Nachteile in manch' neuen Dingen. Wem's Freude macht, bitte sehr.
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Meine Meinung zu eBooks wird übrigens trefflich auch hier beschrieben:
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/1912679/
(inkl. der Link darin zum FAZ-Artikel)

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Gerade die Überschrift eines Artikels über E-Books gesehen. Man glaubt es kaum:

"Endlich müssen sich Leser nicht mehr selbst durch langweilige Textpassagen quälen. E-Books setzen die Lektüre fort und melden sich [mit akustischem Warnsignal], wenn es wieder spannend wird."

Also doch etwas für Doofe. Wusst' ich's doch!
Auch, wenn's nur 'ne überspitzte ironische Glosse ist, es könnte ja wahr sein, wenn man sich die Reklame & Hype über das Wundergerät so anschaut.
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