Dienstag, 14. Februar 2012

Eine leider notwendige CD-Kritik
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Der Autor hat mir freundlicherweise gestattet, seinen Text zu verwenden:
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(Weser-Kurier, 6. Februar 2012)

Ich hatte das Label vorab über seinen fatalen Irrtum aufgeklärt und nett empfohlen: "Also schnell weg mit dem Plan der Veröffentlichung in dieser Form, ...ehe Presse & Fans über MiG herfallen."
Siehe auch HIER.

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Man macht sich doch Gedanken...
...ob die ganze „Affaire“ sich am Ende nicht zum Schaden von Klaus Schulze auswirkt.

Nun scheint er ja inzwischen die „nachträgliche Heiligsprechung“ der fehlerhaften Veröffentlichung (Wohl zur Rettung des ganzen Projektes) zu unterstützen bzw. zu gewähren. Aber ich fürchte, daß „Presse und Fans“ nun doch nicht so leicht an der Nase herumzuführen sind, und sorge mich, daß sie am Ende nicht nur über MiG herfallen könnten...

In einem Forum (ja, ich weiss...) habe ich nun heute einen Gedanken/Vorschlag gelesen, der mit so ganz dumm nicht scheint, und gebe ihn daher hier mal wieder, zum Aufgreifen, Modifizieren oder Verwerfen - was auch immer:

Möglicherweise hat MiG nicht die Finanzkraft, die Veröffentlichung komplett zurückzurufen und eine verbesserte Auflage herzustellen (was sicher das richtige wäre)

Es wäre aber vielleicht vorstellbar, den Käufern der problematischen Edition (unter Vorlage eines Kaufnachweises) die in Aussicht gestellte korrekte Version anderweitig nachzureichen, entweder als (vermutlich kostengünstiger herzustellende) CD-R, oder (falls immer noch finanziell zu aufwendig) in Form eines Downloads.

Wenn Klaus Schulze diese „Korrektur“ noch zusätzlich aufwerten wollte, könnte er noch ein neues Stück beisteuern, oder etwas noch unveröffentlichtes aus seinen Archiven.
In diesem Fall wäre vorstellbar, daß die öffentliche Wahrnehmung sich umkehrt, und sich die Tonwelle-Wiederveröffentlichung sogar zum Samllerstück entwickelt...

Natürlich kommen diese Vorschläge von einem Fachfremden, und einige Punkte dürften schwierig umzusetzen sein (z.B. die Verteilung an die rechtmässigen Albumkäufer...).

Aber vielleicht fiele dazu einem schlauen Fachmann ja eine technische lösung ein?

Es wäre jedenfalls wünschenswert, daß Klaus Schulze mit dieser (an sich ja marginalen) Wiederveröffentlichung keine Bauchlandung macht, und auch die langerwarteten Hauptprojekte (sein neues Album, die restlichen LVEs...) endlich erscheinen können (was ja offenbar von der finanziellen Verfassung von MiG abzuhängen scheint...

Beste Grüße an Sie und an Klaus Schulze!

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"...die Veröffentlichung komplett zurückzurufen und eine verbesserte Auflage herzustellen (was sicher das richtige wäre)"

Nun ja, ich habe dem Label rechtzeitig mitgeteilt, was für'n Quatsch sie da vorhaben & auch noch stolz wie Bolle ankündigen. MiG hat's trotzdem durchgezogen; sie haben nur den ursprünglichen - peinlich falschen - Reklametext geändert.

Um KS mach' ich mir keine Sorgen. Es war ja nicht seine Idee, dieses 30 Jahre alte Album wiederzuveröffentlichen und schon gar nicht in dieser falschen Form. Klaus hat ja nicht mal die Rechte an "Tonwelle"(!); er hat sie 1983 den Rechtsnachfolgern bei IC überlassen.
Es war sogar sehr freundlich von ihm, der MiG im Nachhinein zu bescheinigen, dass er auch diese "Tonwelle" ganz nett findet. So isser nu mal: freundlich zu jedem. (Sollte die MiG allerdings auf die Idee kommen, die alleinige Schuld nun auf KS zu schieben, kriegen sie's mit mir zu tun :-)

Da fällt mir noch ein: Der ersten stolzen (aber nur entlarvend ahnungslosen) Ankündigung von MiG konnte man entnehmen, dass man für die Veröffentlichung nicht die Masterbänder (oder zumindest Kopien davon) abgehört und benutzt hat, sonst wäre man doch gar nicht auf die Schnappsidee gekommen, die Titel viel zu langsam zu verkaufen und dies dann auch noch als das Wahre, Echte, endlich Richtige anzupreisen.

Was mich allein interessiert: war's wirklich nur Dummheit/Ahnungslosigkeit eines MiG-Verantwortlichen? ...oder doch Absicht (und dabei KS hintergehend)? Der ursprüngliche Reklametext spricht allerdings fürs Erste ...aber wieso hat man dann nach meiner deutlichen Warnung und Aufklärung des "Irrtums" bei MiG nicht sofort die Reißleine gezogen?

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In English:

The proud tenor of the first announcement for TONWELLE by the record label was: 'Finally we (the MIG label) have discovered that the Tonwelle release was wrong from the beginning.' In fact it was just a mistake, an error by someone inside MIG (who has probably listened to his TONWELLE LP for 30 years with the wrong -33- speed? I know from another fan that he has made this erroneous experience).
Just note MIG's clueless and silly statement that Tonwelle "was produced for 33 1/3 rpm" (!) No studio, no producer, nobody is producing or recording with or for any 'rpm'. The tapes run with 7½ or 15 or 30 inch per second (ips). In Germany: 19/38/76 cm/sec. If MIG would have used the master tapes (15 ips/38 cm/sec), they would know ...and also they would have heard the correct speed of the music. And they would never had started this humbug.
Only after I had told them that the original (faster & shorter) TONWELLE version with the two tracks around 18 minutes was of course correct on LP (playable with 45 rpm) and CD from the very beginning and still, and that their announcement & plan is a big error ...and, not unimportant: there is the legal fact that such an alteration or editing needs always the formal consent from the author or his publisher, and this is a written law in Germany: UrhG § 23...
...only then they came with a new new propaganda text: Suddenly it's not just a discovery by the clever MIG people who correct an old mistake from the stupid IC people in 1981, ...suddenly it is KS himself, who likes the slow version much more. They claim that had played their version to KS and Klaus did not say "no". KS told me that he does not remember a real, formal 'audition', no questioning about 33 vs. 45, no explanation or any legal discussion about the drastically changed speed of the planned release of TONWELLE, but just another friendly, 'private' visit by two nice people from the label. Of course, Klaus does not remember in detail the music of an old "Wahnfried" recording that he has not heard again during the last 30 years; rarely he's listing to his "old stuff".
Note: Later, when I - the legal publisher of this music - insisted to make an end to this absurd doings, a high label executive told me suddenly, that they have made a 'memorization protocol" (!) after they came back from their homely visit at Klaus' place, and this says that that KS had agreed. ...(no, I don't put a smiley here)
Quickly, MIG printed a new propaganda text and pasted this little paper over their former proud text ...by putting the blame this keen decision now on Klaus Schulze. And they still stick to their two wrongly treated versions: one 26% too slow & 36% longer. And one with a lowered pitch. A fake release which is still available.

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Aus'm Schulze-Interview von 2007, gefunden in der offiziellen KS-Website, in dem er die alten Zeiten bei IC erwähnt, hier zum Beispiel etwas über IDEAL und diese 45 rpm-Idee:
"Die "Ideal"-LP bei uns wurde schnell Platinum, damals bedeutete das noch: 500.000 verkaufte LPs. Da wollten andere natürlich auch... Eine Schwemme an Schnellschüssen und Blödsinn wurde gepuscht. Und das killte die Welle prompt. Inzwischen sind über eine Million von dem IDEAL-Album verkauft, und das allein in Deutschland (& felix Austria). Lustig war auch, das fällt mir gerade ein, dass damals manche Radiosender (und sogar eine TV-Sendung) die Musik von der Platte ZU LANGSAM abspielten - und es oft nicht merkten! Denn wir hatten damals die eigenartige Reklame-Idee, alle unsere IC-Alben mit 45 Umdrehungen zu fertigen, anstatt mit den üblichen 33. Das brachte natürlich zusätzliche Aufmerksamkeit, wenn dann "Blaue Augen" oder "Berlin" im Radio viel zu langsam lief. Die Hörer merkten's, die Damen und Herren hinterm Mikrophon bekamen's manchmal gar nicht mit :-) Ja, wir waren wirklich "independent", unabhängig und konnten die verrücktesten Sachen machen ohne jemanden fragen zu müssen. Leider liefen die "elektronischen" Platten auf IC nicht ganz so dolle."
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Tonwelle
Laut Cover ist - CD 1 per 45 und CD 2 per 33 und Schnüddelchen abgespielt! Warum ist CD 2 pro Titel um ca. 5 Minuten länger?Obwohl ich auch zugeben muss:
CD 2 klingt etwas "schräger".

MfG

Oscillatory

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Die Original-Längen der beiden flotten Titel sind 17:05 und 18:20 (plus/minus ein paar Sekunden).

Nimmt man idiotischerweise nicht - wie eigentlich üblich - die Originalaufnahmen als Maßstab und zum Mastern, sondern spielt man die Titel (offenbar von einer alten LP) 26% zu langsam ab, wie die Plattenfirma das in ihrer Ahnungslosigkeit tat (und leider ihren Irrtum nicht korrigierte, als man sie rechtzeitig (!) auf den Fehler aufmerksam machte),...ja, dann werden die beiden Titel natürlich um diese 26% langsamer, resp. 36% (knapp 12 min.) länger. Und automatisch auch noch tiefer im Klang.

Kurz: Spielt man einen Titel viel zu langsam ab, wird er entsprechend länger.

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Ich habe heute mal in die damaligen illegalen Russischen mp3-CDs reingehört (das sind die mit 10 bis 12 kompletten Schulze-Alben plus booklet plus sämtliche Fotos aus der KS-Website), die es Anfang dieses Jahrhunderts (Jahrtausends) mal in Russland billig zu kaufen gab; inzwischen gibt's die - und den ganzen riesigen illegalen CD-Kram - wohl nicht mehr in Putins Russland.
Auf der "Klaus Schulze CD 3, 1981-1984" ist auch die TONWELLE drauf und ich hab's mir gerade angehört: Sogar die Russen haben die RICHTIGE Version benutzt! Diese Bootlegger wussten offenbar mehr über Schulzes Musik als die Plattenfirma "Made in Germany"; auf jeden Fall nehmen sie die Musik ernster als diese deutschen Deppen. Gangster. Ahnungslosen.

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Found today, in an old issue of THE KS CIRCLE (issue 80 from March 2003), an answer to someone who had asked me something about TONWELLE, in early 2003:
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"Every LP (and single) you could play at 45 or 33, if the record player gave the possibility, and most all of them have.
Limited use? Each and every CD (and LP) is made for just one speed. And that is good so. I can asure you: To play the tunes in a wrong speed was not intended by the composer and the players of "Tonwelle", and if someone plays the album at a wrong speed it's his very own private "pleasure" - but the artists have nothing to do with that. I know people who use their LPs as frisbies, and their CDs as table-mats for the beer glasses :-)
Of course one could play the CD into a computer music programme and then make the music faster or slower, play it upside down (I mean: from the end to the start, as a whole or in parts), make loops with parts of it, or cut something, add reverb, echo, play own music to it, etc. ... But this too was not intented by the makers of the music; it's just the private peculiarity of the listener ...if it is done.
The idea of "two speeds" came certainly to some listeners' minds because the LP was one of a series of 16 LP albums that play correctly with (just) 45 RPM ...
If you want the correct speed on the LP (or from a tape) the best control is to measure the total duration: Track "Schwung" must have a duration of more or less 17:03, the track "Druck" must have a duration of 18:17 to 18:33.
An old LP version is maybe to find in second-hand shops, in small ads in special music magazines, or from internet's second-hand dealers. "
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PS: The CD version of TONWELLE on IC 710.095 is also in the correct (faster) speed. In addition to the two two tracks of 17:03 and 18:34, this CD release from 1990 includes two tracks from the Richard Wahnfried album "Megatone".

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