Samstag, 23. Juli 2016

Der heutige Überfluss an Auswahl – egal ob bei Joghurt, Marmelade, Käsesorten, Weltanschauungen oder eben Musik – macht uns auch nicht glücklich. (Florian Aigner)

"Ja, ich trauer' der "guten alten Zeit" (™) nach, höchstwahrscheinlich eines der vielen Zeichen des Alters (oder der Reife?), ...als ich noch bei Besuchen in anderen Städten (zum Beispiel auf Tourneen) in jedem zufällig entdeckten Second-Hand-Laden die Grabbelkisten nach bestimmten Schallplatten durchwühlte... als es noch Platten & Plattenläden gab und die Platten noch richtiges Geld (DeMark) kosteten. Als man sein endlich erworbenes Album glücklich nach Hause trug, dann die Platte auflegte, anhörte, dabei das Cover betrachtete, den darauf abgedruckten Text las, ...und man bemerkte, dass die Pappe der amerikanische Alben-Cover anders roch als die deutsche, englische..." (kdm)

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Musik ist heute massenhaft und zudem noch (fast) umsonst jederzeit per Internet zu hören und zu bekommen. Auch von Sammlern einst gesuchte - weil längst vergriffene - Alben werden auf nicht wenigen privaten wie kommerziellen Webseiten zum meist kostenlosen (oder billigen) download dargereicht ...und als Ergebnis und Effekt kauft der Musikliebhaber gar keine Musik mehr auf sicht- und anfassbaren Album. Oder wie ich: kaum noch. Es ist ja alles jederzeit parat, am Monitor & PC, oder im Laptop, Ipod & in den Ohrstöpseln – man muss nur auf bestimmte Seiten gehen, da kann sich jeder aus einer riesigen Auswahl das rauspicken, was er gerade hören (und sogar sehen) möchte. Kein Regal muss mehr gefüllt werden mit teuren und nach langer Suche endlich gefundenen raren Platten; das Wohnzimmer bleibt schallplattenregalfrei, ...was zumindest die liebe Gattin freut, die (meist) sowieso nix damit anfangen konnte. Die bisherige Sammlung kann sogar verkauft (vulgo: zum Kilopreis verramscht) werden, oder sie landet barmherzigerweise & aus purer Nostalgie in Kisten verpackt im Keller (...hallo, Willy!). Tja, wahrlich moderne Zeiten.

(aus: THE KS CIRCLE # 221)

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Freitag, 22. Juli 2016

modern times

"Eine PR-Firma hat erst vor wenigen Monaten erklärt, dass sie eine Million Dollar dafür verwendet, Hillary Clinton ein positives Image in den sozialen Medien zu verschaffen. Ihr quasi eine Trollarmee aufzubauen. Was genau die Firma macht, weiß man nicht. Nach der Ankündigung sind viele Facebook-Seiten von Konkurrent Bernie Sanders zusammengebrochen."
(Simon Hegelich, Professor für Political Data Science an der Hochschule für Politik an der Technischen Universität München, im aufklärenden Interview. Kurz & deutlich hier.)

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Mittwoch, 13. Juli 2016

Über Marktschreier

Fefe erwähnt gerade zu Recht ein "Marketing-Hipster-Geblubber". Dazu hab' ich auch was schönes in meiner ganz persönlichen Zítatensammlung:

"Für dumm verkaufen ist Marketing - an dumm verkaufen ist Vertrieb."

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Montag, 23. Mai 2016

impact

"Once you know how to push people’s buttons, you can play them like a piano."

(...explained by Google's "Design Ethicist", a stage magician(!), 2016)

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Donnerstag, 5. Mai 2016

Berühmt...
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„Berühmt auf Facebook ist wie reich bei Monopoly“

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Sonntag, 28. Februar 2016

pp.

Diese fünf Minuten sind immer noch trefflich: http://is.gd/9ji2dW
Aber wahrscheinlich steckt dahinter auch wieder nur dieser pöse Putin.

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Freitag, 26. Februar 2016

Dies und das...
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Zuerst dies:
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Wunderbar für den Abwasch, das Spülmittel "fit". Nix dagegen zu sagen. Stinkt auch nicht, wie so manch' Konkurrenzprodukt. Und groß auf der Flasche steht: "Stark gegen Fett & Stärke".
Gegen Fett: einverstanden. So soll & muss es sein beim Abwasch der Teller, Töpfe, Messer und Pfannen. Aber STARK GEGEN STÄRKE ?

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Nun das andere:
Auf beiden Seites des Lkws eines deutschen Transportunternehmens liest man solch' Reklame:

Together with Passion
Hm.

Da lob ich doch gerne den Handwerker, der hinten auf seinem kleinen Transporter recht bescheiden zu stehen hat:

Acta non verba

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Montag, 30. November 2015

Allen Ernstes!

Hier gegenüber, ein Haus der evangelischen Kirche, für die Familien der Gegend... die bieten jetzt neben Kindergarten, Yoga, Gemeinschaftstanz, Tischtennis, etc. auch einen Kurs an = "Mindful parenting".
Mindful parenting? Ja: Mindful parenting. Wortwörtlich, verbatim. Eine neue schicke Mode aus den USA? Sowas cooles wie nordic walking, comfortable seating, decent eating oder softly farting?
. . . .Offenbar ist's nur ein Kurs für die braven deutschen Mittelstands-Mütter hier aus der Doppelhaushälften-Gegend, denen man unterstellt, sie wissen nicht, wie man seine Kinder...? ...Kinder, die in der Tat nicht etwa die paar hundert Meter von oder bis Zuhause laufen (und rennen, schauen, lernen, in Pfützen treten und Blödsinn machen) dürfen, sondern von Mama täglich per SUV hin- und hergefahren werden. Vielleicht deshalb solch' Kurs? (man soll ja auch das Positive sehen).
. . . .Der Kindergarten im gleichen Haus heißt wunderbarerweise noch nicht "Children Garden" (noch schöner wäre: "Children gardening") ... so wie es ein paar Meter weiter, in Lichterfelde, ein kleines "Learning Center" gab, in dem man Englischunterricht nehmen konnte. Inzwischen haben sie wohl was gemerkt (weil ich da immer laut lachend vorbeiging?) und die Schule heisst nun, tja, wie sonst? = "school".

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Samstag, 15. August 2015

Angst vorm Verdursten

Endlich macht sich mal jemand kluge, ironische Gedanken über eine seltsame Mode (wohl auch aus den USA; wie so oft), die mir schon seit geraumer Zeit Anlass zum Schmunzeln gibt: wieso laufen in zivilisierten Großstädten viele(!) Leute mit Rucksack und Wasserflasche rum, so als wären sie Teilnehmer einer Wüstendurchquerung oder auf dem Weg zu einem 4000er-Gipfel? (...zugegeben: armseliger sind natürlich die mit der Bierpulle in der einen und der Kippe in der anderen Hand).

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Donnerstag, 16. Juli 2015

Carl Sagan

Ich denk ich seh' nicht recht, als ich mal wieder in einem Buch lese, das CARL SAGAN bereits vor zwanzig Jahren schrieb: "Der Drache in meiner Garage":

"... die National Security Agency (NSA). Diese Organisation überwacht den Telefon-, Funk- und sonstigen Nachrichtenverkehr der mit den USA befreundeten wie verfeindeten Staaten. Heimlich liest sie die Post der Welt. Ihre tägliche Abfangtätigkeit ist immens. [...] Bei anderem Material gibt es Schlüsselwörter, anhand deren Computer bestimmte Botschaften oder Unterhaltungen [...] herausfiltern. Alles wird gespeichert. [...]
[...] Außerdem neigen militärische, politische und geheimdienstliche Kreise dazu, die Geheimhaltung um ihrer selbst willen zu schützen. Das ist eine Möglichkeit, Kritiker zum Schweigen zu bringen und sich der Verantwortung zu entziehen - für Inkompetenz oder Schlimmeres. So entsteht eine Elite, eine Bruderschaft, der die Nation getrost vertrauen darf [...] Von wenigen Ausnahmen abgesehen, ist Geheimhaltung zutiefst unvereinbar mit Demokratie und Wissenschaft. ..."

(auf den Seiten 118 bis 121 - Kapitel 'Täuschung und Geheimhaltung' - der vollständigen deutschen Taschenbuchausgabe vom Januar 2000, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München (nur noch antiquarisch zu haben).
American original issue: "The Demon-Haunted World. Science as a Candle in the Dark", Random House 1996. Carl Sagan: see Wikipedia)

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