Mittwoch, 14. April 2010

Tokyo (II)

Yes, it is planned to release a CD and a DVD from last March's Klaus Schulze concerts in Tokyo. As soon as a release date etc. is settled, we will report about it at the right place, which is, you guessed it already: the Official Klaus Schulze Website.
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Concert hall in Tokyo; setup in the afternoon for the KS concert. Photo: Georg Stettner
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little card for crew members, original size

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Die Photos sind übrigens echt gut geworden. Wer hat den KS in das jugendliche Outfit gesteckt ? ;-)
Die Schuhe sind sehr cool!

grüsse

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Das waren die Japaner, die haben extra für KS eine "Maske/Garderobe" bereitgestellt, wie im TV-Studio und bei Schauspielern. KS nahm's gelassen und spielte mit.

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Seit ich diese Erklärung von dir gestern gelesen habe, steht mir der Mund vor Staunen weit offen. Deswegen erst heute eine Antwort. There is no Biz like Showbiz, dass ist wohl damit auch gemeint.

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Hier Ausschnitte des Irving Berlin-Songs von 1946:

WOMEN'S CHORUS:
The music, the spotlights, the people, the towns
Your baggage with the labels pasted on

MEN'S CHORUS:
The sawdust and the horses and the smell

WOMEN'S CHORUS:
The towel you've taken from the last hotel

ALL:
There's no business like show business
If you tell me it's so
Traveling through the country is so thrilling
Standing out in front on opening nights
Smiling as you watch the benches filling
And see your billing up there in lights

There's no people like show people
They smile when they are low
Even with a turkey that you know will fold
You may be stranded out in the cold
Still you wouldn't trade it for a sack o' gold
Let's go on with the show
Let's go on with the show!
The show!
The show!

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ja, die Bedeutung bekommen durch deine Erzählung einen realen Bezug. ich finde das jedenfalls wahnsinnig intressant und spannend. Ich finde solche Geschichten darst du ruhig mehr erzählen, auch wenn sie für euch beide zum Alltag gehören. Eine schöne Floskel die hier passt: Der Laie macht sich ja vollkommen falsche Vorstellungen.
Der Textauszug ist super und aber wie viele Texte die dieses Thema haben (The Show must go On, Zu leise für mich u.s.w) wird dieses Thema, so scheint es dem Laien, überzeichnet, der lacht, der kennt nur den Traum und der Profi der....ich weiss nicht ob du Hundstage und letzte Grüsse von Walter Kempowski kennst, da nimmt er sich ja selber als Schrifteller auf die Schippe und auch der Literaturbetrieb wird ausgeleuchtet, so langsam glaube ich, da steckt auch viel Warheit drin, die aber halt nur der Profi sofort erkennt...

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Ein gescheites Wort, schon ist man Kommunist.
Der Kempowski war ja ein recht reaktionärer Knochen, jeder, der ihm auch nur ein Hauch "links" erschien, wurde angegriffen und sofort als böser böser Kommunist verdächtigt, der ihm, dem bewahrenden, konservativen, ergo "guten" Kempowski, seinen verdienten Erfolg nicht gönnt (oder so ähnlich). Sein ständiges Draufrumreiten, dass er nie so geehrt wird wie all die vermeintlich "linken" Schreiber, ist peinlich.
Er hatte nun mal leider dies Trauma seiner Bautzen-Haft (Aber muss er denn auch als Halbstarker Industriespionage treiben? Dumm gelaufen. Meine Gattin würde sagen: selberschuld).
Seine Sammelwut war ja ganz putzig und ehrenwert; aber hat er (nach seiner nett geschriebenen und erfolgreichen Rostock-Familien-Saga) auch Eigenes geschaffen?

"Die Aufgabe des Künstlers ist es, zu erfinden, und nicht, zu registrieren." (Oscar Wilde)

Don Alphonso wird, wie üblich, radikal deutlicher; er meint zu solch' Schreibern vor ein paar Tagen in einem seiner drei Blogs:
"Leute, die auf irgendwelche Gossen-TV-Sachen oder Fehler anderer Leute warten müssen, um zu schreiben, sind nichts wert. Leute, die sich ihre Texte mit Spolien anderer Leute Denken zusammenschmieren, sollten es besser bleiben lassen. Leute, die Pressemitteilungen zugrunde legen oder Zitate auffädeln, sind fehl am Platz. Erst erleben, dann fühlen, dann denken, dann schreiben, dann ziselieren. Wer anderen hinterherkriechen muss, um eigene Gedanken zu haben, ist nicht einfach nur ein Nachplapperer: Er ist überflüssig."

Ich bin ja auch so einer; ich beobachte, lese, höre, bekomme mit und nehm' mir meinen Teil daraus; siehe die beiden Zitate oben: nicht selbst ein- sondern mir nur aufgefallen.

Also, komm' mir nicht mit dem Kempowski (macht man eigentlich noch Smileys? oder ist das jetzt uncool?)
Wenn schon Kritik am eigenen Lit-System lesen, dann doch wohl besser Henscheid, Gernhardt, Goldt oder Henschel. Die haben selbst überlegt und dann erst geschrieben. Und die haben nicht diese Phobie und damit Engstirnigkeit, die der arme Kempowski hatte. Übrigens: Er war Lehrer, sogar ein typischer Lehrer, der sogar im Leben alles "zensieren" musste.

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"Solche Geschichten öfter erzählen" = das mach ich seit Jahren. In tausenden von Antwortbriefen an Fans, in Mails wenn's sich ergibt und lohnt, im "The KS Circle", in Interviews, etc. Auch zum Beispiel hier: Eins oder hier: Zwei, oder hier: Drei

Sehr schön beschreibt der Song The Load-Out (see engl. Wikipedia) von Jackson Brownie die Situation auf Tournee. Ich hab den der damaligen Frau von KS vorgespielt, als KS wieder mal unterwegs war, damit sie besser versteht: "Now the seats are all empty / Let the roadies take the stage..."

Etwas lang geworden, 'tschuldigung.

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Jo Jo der böse Kempowski
Die Geschichten die du über ihn geschrieben hast sind allgemein bekannt. Diese Kritik kommt ja vorallem aus dem linken Lager. Mir ist das persönlich zimlich egal. Fakt ist doch: Jeder Mensch hat seine Macken und Eigenheiten. Ich versuche jedenfalls solch ein Mensch auf Grund seines Werks zu beurteilen, weil anderes kenn ich nicht wirklich. Und da sage ich defintiv: Er ist wichtiger wie Grass. Was ich wirklich an der Erzählkunst von ihm bewundere ist die Fähigkeit die Vorgänge zu schildern ohne sie zu kommentieren und da wird es dann eben im Gegenteil oberlehrerhaft was mich z.b. bei Grass ankotzt. Um Kempowski zu lesen muss man sich eigene Gedanken machen, er gibt keine vorgefertigten Meinungen. Das ist ein Problem für den Deutschen, weil wenn nicht explizit LINKS RECHTS drauf steht, weiss er nicht was tun. Aber wenn man liest wird man sich dem Wahnsinn bewusst der um einen rum passiert oder passiert ist. In D. ist es anscheinend ziemlich wichtig welche politische Position ein Schriftsteller vertritt, als würde das was über sein Schaffen aussagen und sich in seinem Werk wiederspiegeln. Das ist für mich absoluter Blödsinn. Kempowski hat jedenfalls seine Bürgerliche Herkunft und die damit einhergehende Naivität und Wegschauen und Verbrechen im 3. Reich nie verschwiegen, aber er beschreibt sie nur und kommentiert nicht, aber wie gesagt, ohne Kommentar und Anmerkungen blickt das der Deutsche halt nicht. Das sind meiner Meinung nachwehen. Was Verschweigen angeht, da tut sich gerade ein Nobelpreissträger sehr hervor, auch wenn er sich geoutet hat, hat er jahrelang so getan, als währe er mit einem Heiligenschein geboren und hätte das Recht Menschen aufgrund ihrer Tätigkeit im 3. Reich zu verurteilen, obwohl er selber Dreck am Stecken hat und schön verdrängt hat.
Ich lese auch Bukowski, Bourroghs und andere Menschen die nicht gerade für ein vorbildlichen Lebenswandel stehen und sicherlich alles andere als politisch Korrekt waren. Hinterfrägt man bei diesen dann aber die Qualität ihrer Arbeit? Dieses Phänomen ist so typisch deutsch. Genauso wie ein Deutscher Musiker erstmal in USA erfolg haben muss um wirklich in Deutschland anerkannt zu sein und nicht nur als lokales Phänomen betrachtet zu werden. Kempowski hat die Leute befragt und er stellt dies NUR da. Und es ist einfach unglaublich wie verschiedene Menschen das gleiche Ereignis erlebt haben. Es ging mir aber eigentlich nicht um diese Arbeiten, sondern um die Arbeiten in denen er sich selbst mit allen Eitelkeiten entblöst und das in einer Form, wie ich es noch nie bei einem anderen gelesen habe: Das zeugt von Selbstreflektion, was auch ein Fremdwort im deutschen Volk ist wo es nur um ein ewiges Summen im Kopf geht, dass nicht unterdrückt werden darf. ;-) <( halte es mit diesen Dingen, wie mit dem Eingangszitat deines Blogs.)
Aber Egal: Noch krankere Auswüchse als das Showbiz hat wohl die Politik zu bieten. Zum Punkt Selbsterfahrung kann ich auch nur zu einem gewissen Grad zustimmen: Ich muss nicht aus dem Fenster springen um zu wissen das es blöd ist.

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Meinungslos
"Um Kempowski zu lesen muss man sich eigene Gedanken machen, er gibt keine vorgefertigten Meinungen."
Das gilt auch für's Telefonbuch; und das ist nach allgemeiner Lesart nicht das, was man unter "Literatur" versteht.

Zu Grass (den hier niemand erwähnt oder als Argument einbrachte; was soll deine Hasstirade?):
Bereits in den Fünfzigern (oder wars in den Sixties? Jedenfalls schon vor einigen Jahrzehnten) hat Grass über seine Mitgliedschaft als Teenager offen (!) in einem veröffentlichten (!) Interview gesprochen. Die etwas seriöseren Medien berichteten darüber.

Ich weiß nicht, über welche "krankere Auswüchse" des "Showbiz" Du schreibst. Ich bin mir sicher, ich möchte es auch nicht wissen. Deine Welt ist nicht die meine.
Tschü-üss.

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Kempowski war nicht reaktionär, sondern realistisch. Das ist für meine Begriffe der entscheidende Unterschied zu den meisten politisch linksstehenden Schriftstellern.
Wobei ich die Sprachkunst von Grass, die sich vor allem in seinen frühen Werken äußert, natürlich bewundere.

Aber hier solle es ja um Klaus Schulze in Japan gehen. Und da freue ich mich auf jeden Fall auf die CD bzw. DVD.

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Mich wundert übrigens die Masse an Roland-Geräten auf der Bühne. Ich vermute, die wurden direkt von Japan aus zur Verfügung gestellt?
Oder hat Klaus Schulze auch einen Endorsement-Vertrag mit Roland?

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Gitarre
Auch erstaunt hat mich auf den Fotos, dass Klaus Schulze im Konzert in Japan offenbar auch zur Gitarre gegriffen hat. Hat er dies überhaupt schon mal gemacht in früheren Konzerten? Bei denen, die ich besucht habe, jedenfalls nicht. Reminiszenz an Manuel Göttsching?

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Vor zwei, drei Tagen habe ich dazu einem langjährigen südafrikanischen Fan in einer Mail mitgeteilt:
Klaus played guitar (and bass, and drums) in his earlier years.
You can hear him play guitar on some of his historic recordings from around 1970, see and hear on: Historic and Jubilee Edition.
By the way: the Tokyo guitar is the same model that Manuel used to play since the early seventies, a "Gibson SG". Probably the Japanes promoter has put it on stage for Klaus.


Ja, Klaus spielte jahrelang zuhause gerne eine akustische "Martin". Bei Konzerten eigentlich selten bis nie, weder akustisch noch elektrisch. Oder? vielleicht doch bei einem Konzert in einer Münchner Kirche, anno 1975; ich weiß auf jeden Fall, dass wir bei dem Konzert eine E-Gitarre dabei hatten.
Aktuell hat er zwei oder drei E-Gitarren im Studio. Ich finde momentan nicht das Foto aus dem Studio, auf dem man die sieht. Deshalb hier auf die Schnelle nur ein 38 Jahre altes Bild:
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Konzerte 1975
Aha, ich dachte, das war der Günter Schickert damals mit der Gitarre. Ich war natürlich nicht selbst dabei, weil zu jung.

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Der Günter Schickert war dabei, 1975, als Roadie und sehr netter Begleiter. Ja, er spielte auch Gitarre, aber wenn, dann "privat" vor dem Konzert, wenn alles aufgebaut, aber noch kein Publikum drin war; außer in München: da waren er und eine Sängerin tatsächlich Gast auf der Bühne, in einem Teil des KS-Konzertes.
Und für die, die's noch nicht wissen: G. Schickert ist (leider sehr dunkel) auf dem Rückseiten-Foto der MOONDAWN-LP zu sehen (ganz links). Das Foto ist vom Guido Harari und entstand im November 1975 in einer profanierten italienischen Kirche - in Udine - am Nachmittag vor einem Konzert.
So, genug Geschichtsunterricht für heute.

PS: Auf der CD-Versionen von Brain und meiner "The Original Master" bei Manikin ist er auch zu erkennen; wie gesagt: Rückseite, ganz links. Bei der SPV-CD kann man ihn nur erahnen.

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