Dienstag, 3. April 2012
Die gleichen Gazetten, die bisher regelmäßig Plattenfirmen mit Musikverlagen velwechserten (und vice versa), die also Null Ahnung haben, schreiben nun über das pöse Urheberrecht.
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http://bit.ly/HoxYkE
Wobei Kommentare wieder entweder die übliche Ahnungsbefreitheit offenbaren, oder sie schlicht nix für Musik zahlen wollen. Meist beides.
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PS: Auch in der SZ gibt's mittlerweile einen nüchternern, aufklärenden Artikel über das Thema und wie zum Beispiel Google/YouTube die Wahrheit verbiegt (Zitat:) Der Satz zu jedem gesperrten YouTube-Video müsste also wenigstens hierzulande richtigerweise lauten: "Unser Unternehmen streitet mit den Künstlern, ohne die unser Angebot viel unattraktiver wäre, darüber, wie viel der einmalige Abruf eines Videos oder Songs wert ist. Bislang wollen die Künstler mehr Geld, als uns ihre Songs wert sind. Wir bitten um Geduld."
PPS: Oder hier.
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Aus meiner Antwort:
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In der Anfangszeit - als es noch keine CDs von manchen Platten gab - hatte ich zwei Möglichkeiten, die ich auch beide nutzte:
1) Auf dem ganz normalen A4-Scanner hab ich mehrere Versionen eines Covers gescannt und die Aufnahmen dann mittels Photoshop zusammengesetzt. Das war recht mühsam, ist aber nicht unmöglich.
2) Mit den zu großen Covern zu einem Copyshop gehen und die Dinger dort auf einem größeren Scanner scannen. Diese Möglichkeit wählte ich, als ich die ASHRA-Site damals einrichtete: Ich nahm den Stapel Ash Ra Tempel-Cover und radelte zum Copyshop. Dort machte ich davon kleinere Farbkopien, bezahlte das und zuhause hab ich dann diese kleineren Coverkopien eingescannt. Und die Ergebnisse dann dem Webmaster zum Einstellen in unsere Website gemailt.
Ich bin wegen der aufgewendeten Mühe auch nicht gerade erfreut über "Fans", die einfach von unserer Website die Cover klauen, um sie auf ihre Website zu packen, auf der sie dann manchmal auch noch das ganze Album mit Download-Link (zu Fileshare, Rapidshare oder einem anderen dieser Diebe/Hehler) anbieten. Wir machen uns die Mühe mit der Musik (und sogar mit den Covern!), und andere klauen's. Da das aber inzwischen zur Normalität geworden ist, eine ganze mp3-Generation das gar nicht mehr anders kennt, deswegen haben wir hier in Deutschland zur Zeit eine heftige Diskussion: den Urhebern, die auch noch Geld haben wollen für ihre Musik, wird dabei die Rolle des "Bösen" aufgepfropft. Diese Komponisten, Texter, Musiker stehen in der Sache ziemlich alleine da. Die Masse will ihre geliebte Popmusik weiterhin umsonst und freut sich in ihrer Naivität sogar über all die Riesenfirmen wie Google (mit YouTube), Facebook und sogar über diese asozialen Anbieter wie z.B. den feisten Herrn Kim Schmitz, der mit mit seinem "Megaupload" (siehe Wikipedia) Millionen gescheffelt hat (muss ich's wiederholen? = auf Kosten der Urheber, die keinen Groschen oder Cent abbekamen, die nicht mal gefragt wurden).
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Und in welcher Branche arbeiten die "Piraten" vor allem?
Ich gutmütiger Depp hab' sie diesmal gewählt. Ich tu's nie wieder.
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MfG
Oscillatory
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Es nützt durchaus jemandem: den Dieben und Hehlern. Hätten sie keinen Nutzen daraus, gäbe es sie nicht. Deshalb ja meine juristische Frage "qui bono?" - denn wenn man das Motiv kennt, ist schon viel erklärt.
Ich erinnere mich gerade, damals, also ich die Lithos machen ließ für "The Ultimate Edition", wie teuer ALLEIN DAS war, all die (selbstgemachten!) Fotos und Texte für den Set druckgerecht zu bearbeiten (also "Filme" herzustellen); das alleine kostete uns knapp 10.000 Mark (zehntausend Mark).
Und dann laden Naivlinge (Idioten? Fans?) all die Musik und die Covers, booklets hoch zu den berüchtigten Megaupload, Fileshare, Rapidshare (aber auch YouTube) und wie sie alle heißen. Die allein verdienen bei der ganzen Angelegenheit -- und zwar nicht zu knapp. Denn sie zahlen weder den Künstlern was, noch den Produzenten, den Komponisten, Textern, Fotografen, Herstellern (auch nicht für die oben erwähnten Lithos).
Will sagen: DENEN nützt es durchaus, die werden reich damit (siehe der erwähnte dicke Kim Schmitz mit seinem "Megaupload"). Mein Sohn (Informatiker) erzählte mir, dass besonders fleißige Hochlader sogar von diesen Firmen dafür belohnt (bezahlt) werden. Und wieso sitzen diese Firmen in seltsamen (den üblichen verdächtigen) Weltgegenden, wieso wohl haben sie ihren steuerlichen und juristischen Sitz nicht hier in Deutschland, ...na, wieso wohl?
Dass die mir eigentlich ganz sympathischen "Piraten" (und ich hab' die gewählt!) dies Geschäft von Diebstahl und Hehlerei ganz toll finden und gegen das was sie "Contentmafia" nennen (also die Besitzer der Rechte: die Urheber), wettern, liegt wohl daran, dass "Piraten" sehr häufig in der Computer- und Software-Branche arbeiten, selbst Entwickler sind und sich natürlich nicht mit den Kollegen, oder den potenziellen Arbeitgebern(!) oder gar den Aufkäufern(!) ihrer Klitschen anlegen wollen. Die Urheber sind ihnen egal. ... Es sei denn, jemand klaut DENEN ihre mühsam und teuer selbst entwickelte Software und stellt sie zum Download für alle ins Netz, auch ohne zu fragen und natürlich auch ohne sie zu bezahlen; ich könnte mir vorstellen, dass sie DANN plötzlich ganz anders reagieren.
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Genug geschimpft. Was mich erschreckt, ist die oft erkennbare absolute Unkenntnis derjenigen (bei Presse und Publikum), die das alles ganz in Ordnung und gerecht finden: Musik kostet nix mehr, und Musiker sollen doch froh sein, dass ihre Musik so massenhaft Verbreitung findet ...und mit dieser ihrer Ignoranz die geldscheffelnden Kriminellen unterstützen.
Denn der Musiker lebt nicht von der Musik - sondern von dem Geld, das er dafür bekommt (gilt auch für Komponist, oder Fotograf, oder Schriftsteller, oder Zeichner...).
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Dieser Beitrag ist offen, kenntnisreich, empört und lehrreich. Der Autor hat mehr Ahnung vom Metier als 101 Piraten. Was mich aber nicht mehr groß wundert.
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