Freitag, 2. Juli 2010

Wie gehabt. Dampfplauderei.

Gerade zufällig im TV ein kurzes Interview mit dem neuen Bundespräsidenten gesehen und gehört. Erschreckend aber erwartbar: nur leere Floskeln und das übliche Blah-blah. Natürlich durfte dies nicht fehlen; Wulff sagte zum Schluss wörtlich: "Also, Berlin ist spannend."

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Das ist ja gerade das Problem bzw. die Kunst beim Amt des Bundespräsidenten: Man soll irgendwas Bedeutsames sagen, gleichzeitig aber niemanden vor den Kopf stoßen und der Präsident "aller Deutschen" sein.
Ob mir auf Anhieb so viel einfallen würde, was ich unter diesen Umständen noch Geistreiches sagen könnte - da habe ich auch meine Zweifel.

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War das eine Entschuldigung?
Es ist keineswegs sein Job, immer "irgendwas Bedeutendes" zu sagen. Ein (immerhin:) Bundespräsident sollte zumindest das aber können: normal reden, freundlich oder auch mal Tacheles, vielleicht auch mal den Mund halten wenn's nix zu sagen gibt. Schlicht und kurz die Wahrheit, sie kommt im Zweifelsfall immer gut an bei den Leuten. Aber er sollte doch nicht NUR Floskeln, eine nach der anderen, ablassen. Denen man auch noch anmerkt, wie beliebig und verlogen sie sind. Er spricht wie jeder x-beliebige Politiker, der er ja nur ist und deshalb - nun ja vielleicht ist das 'ne Entschuldigung - gar nicht anders kann, der Arme.

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Zugabe
"...ein weiteres schönes Beispiel aus der wildwuchernden und nicht abreißenden Reihe gedankenamputierter Metaphorik, im Volksmund auch ‘PR-Sprache’ oder ‘Gesülze’ genannt..." ...nennt die Website "Stilstand" solch Reden; zwar in einem anderen Fall, aber es passt auch auf das hohle Gebabbel eines frischen Staatsoberhaupts.
“Geklingel der Worthülsen” und “verschleierndes politisches Phrasen-Gebimmel” und “phrasenverwanzt” sind auch auch hübsche Beschreibungen für den alltäglichen Politiker-Ton, die mir leider nicht immer spontan einfallen. Deshalb also hier, sozusagen als Nachschlag.

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Auch hier hat Loriot schon die perfekte Blaupause geliefert
Politik bedeutet, und davon sollte man ausgehen, das ist doch, ohne darum herum zu reden, in Anbetracht der Situation, in der wir uns befinden. Ich kann meinen politischen Standpunkt in wenigen Worten zusammenfassen:
Erstens das Selbstverständnis unter der Voraussetzung, zweitens und das ist es was wir unseren Wählern schuldig sind, drittens die konzentrierte Beinhaltung als Kernstück eines zukunftweisenden Parteiprogramms.

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