Donnerstag, 25. März 2010

Mysterious parcel

Today I got a parcel in my post: An unknown person has sent to "Klaus Schulze" c/o my address the book "Empire of Signs" by Roland Barthes. There is no name or address of the sender given, and no letter or reference was included. Also I got no e-mail or other notice that would explain this unwanted "present".
Would the unknown sender get up please, and explain what it's all about? Neither KS nor I have an interest in it, nor did we order such a book.

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Ganz einfach
Ich habe zwar das Buch nicht geschickt, aber ein erster Blick in das Internet hilft: Barthes hat es kurz nach seiner Japanreise geschrieben. Da KS vor kurzen in Japan war (wie war es eigentlich?) , hat wohl dieser Fan gedacht: wie wird sich wohl die Japanreise auf KS auswirken und so wie Barthes ein Buch unter diesen Einfluss geschrieben hat, wird wohl die Frage sein wie wohl Schulzes neustes Werk unter dem Einfluss der Japanreise klingen könnte und klingen wird, als zusätzliche Insperation Barthes Buch sozusagen. Aber wie gesagt, reine Spekulatuion.

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KS
Deine These ist ja ganz nett (und natürlich hatte ich auch sofort an sowas...). Aber: ich könnte mir aus dem Stegreif drei bis acht andere nette Thesen zusammenbasteln.
Klaus Schulzes Erinnerung an Japan sind wohl vor allem: der endlos lange Hinflug in engen Flugzeug-Sitzreihen und die gleiche Tortur nochmal auf der Rückreise. Ansonsten: Stress an zwei Tagen. Bedenke: KS war da nicht zu seinem Vergnügen; das Vergnügen war bei den Zuhörern :-)
Achso: Mit dem Philosophen Roland Barthes hat KS - wie mit vielem anderen was sich Fans so ausdenken - auch nix am Hut. Und falls, dann würde er sich natürlich die deutsche Ausgabe besorgen und nicht mühsam eine amerikanische lesen :-)
Ich Danke Dir.

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Romantik
Ach,
der Laie hat ja vom Künstlerleben eine extrem romantische Vorstellung von Groupies, Privatflugzeugen, protzigen Hotelsuiten, purerm Luxusleben und nebenher halt noch ein bischen Musik machen. ;-)
Was mir noch einfälllt: Bekommt KS so selten Geschenke von seinen Fans, dass das Buch so auffällt? Keine selbstgebackenen Plätzchen von einsamen Wittwen? Und überhaupt Geschenke von stillen Verehrern sind doch die besten, jedenfalls nach Dagobert Duck, "weil man sich bei diesen nicht Bedanken braucht" Offensichtlich ist es wohl so, dass KS auch in intellektuellen Kreisen gehört wird. Ein Prof. der Soziologie von mir hat ihn schon erwähnt (was mich sehr überraschte, plötzlich war ich wach) Zum Thema Warnehmung: Er fand es intressant, dass bei dem Konzert die Leute am Anfang immer noch redeten, weil sie die Klänge die erzeugt wurden nicht als Musik wahrnahmen und erst nach ein paar Minuten merkten, dass das schon das Konzert ist....

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Präsente
Hör' mir auf mit "intellektuellen Kreisen", die sind doch eher etwas weltfremd. Manchmal. Beste Beispiele: Daniel Düsentrieb und Prof. Bienlein.

Geschenke sind eher unerwünscht. Wohin damit? Als ich noch hautnah dabei war hab ich sowas natürlich gesammelt - als ich dann '82 wieder zurück nach Berlin ging hat KS alles aus der Präsente-Kiste weggeworfen oder wegwerfen lassen: Zeichnungen, Bücher(!), Poster, selbstbespielte Cassetten, Gedichte. Nur Fanbriefe, die hab ich alle in zig Ordnern mitgenommen. Und Geschenke direkt nach einem Konzert? Naja, schweigen wir lieber still. Was sinnvolles wie Plätzchen waren leider nie dabei (ich war großer Keks-Esser während unserer Tourneen).
Das Barthes-Buch fiel so aus dem Rahmen, weil normalerweise die Absender solcher Zusendungen sich selbst recht dicke in den Vordergrund stellen, also eigentlich immer "was wollen". Aber hier fehlte jeder Hinweis und das ist neu und bisher einzigartig.
Ich würd' ja gerne mal ein, zwei Seiten einer langen Widmung plus Gedicht eines Fans (Fannin) in die Website stellen, aber Höflichkeit und Gesetze verbieten mir das ...zu Recht.

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Künstler vs. Publikum
Was wohl Daniel Düsentrieb oder Professor Bienlein für Synthesizer gebaut hätten!? Würde Klause Schulze auch mit Bianca Castafiore oder Troubardix zusammenarbeiten?

Ich schreib jetzt warscheinlich nichts neues: Diese Menschen meinen es nur gut. Musik kann Menschen berühren und viele fühlen sich dann mit dem Künstler verbunden und fühlen sich von ihm verstanden, auch wenn das wohl nicht der Realität entspricht. Aber warscheinlich wollen sie einfach was zurückgeben, von dem was sie bekommen haben. Man könnte jetzt sagen, ja sie geben Klaus Schulze was, wenn sie seine Musik kaufen, auf seine Konzerte gehen, aber das Geld ist halt abstrakt und eine persönliche Sendung drückt wohl für diese Menschen viel stärker ihre Verbundenheit und Respekt mit dem Künstler aus. (Auch wenn sie peinlich sind und die Versuchung gross, dies in der Öffentlichkeit zu präsentieren, was ich gut verstehen kann).
Personality zählt halt so viel, die Leute reicht nicht die Musik, sie wollen immer wissen wer das ist und warum er das macht, auch wenn das wohl gar nicht so viel bedeutet. Mir ist auch schon der ein oder ander über den Weg gelaufen und für den Fan ist das was besonderes, weil man als Höhrer so viel Zeit mitr der Musik verbringt und sich darin im positiven Sinn verlieren kann. Wenn der Erschaffer dann vor dir steht, vergisst man manchmal das ein Mensch wie du und ich ist, aber je älter ich werde desto besser bekomme ich das in den Griff....

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Synthese
Du beschreibst die Situation sehr gut und richtig. So ist auch meine Sicht darauf.
Ich habe recht viele - auch berühmte - Musiker kennen gelernt und dabei sehr schnell mein romantisches Fan-sein verloren und abgelegt. Weil ich feststellte, das sind ganz normale Menschen, nur ihre Macken sind meist andere. Und ich denke hier weniger an KS als an meine ersten Erfahrungen (vor KS) mit einigen "großen" Jazz-Musikern.

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Künstler abseits der Bühne
Ich muss sagen, ich war bisher bei den meisten "berühmten" Musikern, die ich kennengelernt habe, eher angenehm überrascht. Also in dem Sinne, wie "nett" und "normal" die waren, wo ich vielleicht so etwas wie Arroganz erwartet hätte.
Ich bin allerdings auch kein "Fan" in dem Sinne, dass ich unbedingt ein Autogramm will oder bei jemandem im Privatleben rumschnüffeln will o.ä. , sondern selbst Musiker - aber nur nebenbei, ich lebe nicht davon.

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Pardon, Monsieur Barthes
So, genug gewartet. Nun wird das Buch befördert: in den Papierkorb. Sorry, Monsieur Barthes.

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