Sonntag, 22. April 2012

Ein Argument der Piraten und all der "im Internet muss alles umsonst sein!"-Vertreter ist, dass die neue Technik (Internet, schnelles Kopieren, Up- und Downloads) auch ein neues Gesetz erfordert, speziell: ein neues Urhebergesetz.
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Hm.
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Als in den Sixties die Tante-Emma-Läden verschwanden und die Supermärkte sich breit machten, wurden keineswegs die Gesetze geändert, weil es ja nun was radikal Neues gab. Und niemand forderte sowas. Nein, der nun plötzlich so leicht gemachte Ladendiebstahl ist bis heute verboten und wurde weiterhin und wird bis heute bestraft.
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Als peu à peu die Ticketverkäufer und "Rotkäppchen" (Zugabfertiger) von den U- und S-Bahnhöfen verschwanden, wurden da die Gesetze gegen Schwarzfahren geändert? Ja, aber es wurde nicht kostenlos, sondern Schwarzfahren wurde immer teurer.
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Aber das Urhebergesetz soll "geändert" werden?
...was wohl vor allem und eigentlich nur meint, dass die Urheber nun weniger von den Nutzern der Musik bekommen sollen. Wieso sonst fordern das ausgerechnet Nichtbetroffene? ...die, wenn man die Hunderte von Kommentare in SZ, FAZ, Tagespiegel usw. liest, von der Materie erschreckend wenig bis gar keine Ahnung haben. Aber eine Meinung: Gema = bös. Und Googles YouTube, dazu all die Rapidshare, Megaupload, Filefactory, Filepost, Putlocker, Sockshare, etc. die Millionen mit illegal genutzter Musik (& Filmen etc.) verdienen aber keine Puseratze dafür zahlen, diese Hehler hält man für den Inbegriff von "Freiheit". Verkehrte Welt.
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Als Vorbild wird manchmal die englische Lösung erwähnt. Die dortige PRS (sowas wie bei uns die GEMA) hat sich von Google "über den Tisch ziehen lassen", so muss man's wohl sagen. Wird ein YouTube-Stream dreitausend Mal abgerufen, bekommen englische Urheber dafür etwa 35 Cent, also den Wert eines Brötchen. Google verdient an den gleichen 3000 Klicks durch Reklame soviel, dass sie sich davon 43 Brötchen kaufen können.
Weiter gerechnet mit der englischen Lösung: Bei einer Million Klicks verdient Google 5000 Euros, davon behalten sie 4880. Ganze 120 € bekommen die Urheber - die, man darf es nicht vergessen, aufgepasst: die immerhin all die Musik und die Filmchen erst schufen. Ohne ihr Tun, ihre Ideen, ihr Mut, auch ihre Investitionen... gäb's dieses Business "YouTube" überhaupt nicht.
Es gibt eine ganz einfache Regel: Unerlaubte Kopien sind strafbar. Punkt. Und das gilt auch - und gerade - für große internationale Internet-Multis (die mit diesen geklauten Kopien ein Milliardenbusiness betreiben).

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Donnerstag, 19. April 2012

Aha. (wieso - weshalb - warum?)

Jetzt weiß ich endlich, wieso zeitgenössische Romane aus Südamerika, die in den letzten Jahren in Deutschland (resp. in den deutschen Feuilletons) so sehr en vogue waren, ...weshalb die alle so lang sind, oder anders: warum diese Bücher so dick sind. Schon Robert Gernhardt hat vor langer Zeit darauf hingewiesen und sich über das Mirakel gewundert: von Jahr zu Jahr wuchs die Seitenzahl der ins Deutsche übersetzten Schwarten.
Habe gestern Nacht mal wieder in einem älteren Buch gelesen, da ging's um Literatur und das Lesen (Alberto Manguel "Im Spiegelreich",1998/'99). Das Kapitel "Der Mitwisser" beschreibt und bewertet die Arbeit von Lektoren. Und was les ich da: "In Lateinamerika ... ist der Autor sich selbst überlassen, und er darf den Roman zu beliebiger Dicke anschwellen lassen, ohne die Schere des Lektors zu fürchten." Also deshalb. Wissen das auch deutsche Feuilletonisten?

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Dienstag, 17. April 2012

In about ten days the next volume of the 3 CD set "La Vie Electronique" is available. With the right speed and correct mastering.

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Donnerstag, 12. April 2012

Willi Winkler irrt sich das erste Mal (ist aber nicht sein Fehler)

Weil Willi Winkler heute in der SZ - fett gedruckt - schreibt, auf die Informationen des berühmten "Munzinger Archivs" wäre "bis heute Verlass", hab ich in diesem Archiv mal nach KS gesucht und auch was gefunden: man bekommt Online nur die ersten paar Sätze zu sehen, aber bereits dort fand ich zwei inhaltliche Fehler (und ich Depp war kaum besser, ich schrieb im SZ-Kommentar dazu "Hunzinger" mit H!).
Disclosure: Ich mochte die Artikel vom Willi Winkler grundsätzlich schon immer - und heute immer noch. Nicht nur wegen seiner sehr notwendigen Überschrift im März 2003 in der SZ: "Diederichsen, halt den Sabbel!". Leider hält er ihn nicht und sich nicht an den Befehl, der D.D.
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Bei der Munzinger(mit M)-Suche fiel mir etwas ein und auf: ich habe noch nie meinen eigenen Namen gegugelt. Und auch noch nie den meines beruflichen Partners seit fast 40 Jahren.
A propos Google. Ich benutze das nicht mehr, ich nehme "Bing" - da wird man nicht verfolgt, nicht gespeichert und nicht einsortiert; kurz: nicht verraten und verkauft.

PS, viel später, nachdem die Schweinerei mit der NSA rauskam: Nicht "Bing", ich nehm' "Ixquick".

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Dienstag, 3. April 2012

Es ist schon komisch

Die gleichen Gazetten, die bisher regelmäßig Plattenfirmen mit Musikverlagen velwechserten (und vice versa), die also Null Ahnung haben, schreiben nun über das pöse Urheberrecht.

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