Montag, 28. November 2011
»Viele Alben von Klaus Schulze sind gestrichen? Es handelt sich um Titel von SPV; stimmt es, dass die vergriffen sind? Denn Großhändler teilen ihren Kunden nur mit: "Deleted". «
...schrieb mir ein Händler und bat mich um Bestätigung.
Meine Antwort:
Hallo und danke für die Information.
Wenn ein Grosshändler mitteilt, dass er einige CDs nicht mehr anbietet, weil sie "deleted" sind, dann wird das wohl stimmen (wieso sollte er lügen? - er will ja schließlich verkaufen :-)
Die erwähnte Firma "SPV" ist bereits im Jahr 2009 in Konkurs gegangen ("Insolvenz angemeldet" heißt das heute) und wir erhalten seitdem auch keine Lizenzen mehr. Nun sind verbliebene Reste des SPV-Lagers offenbar ausverkauft.
Best regards / Schoene Gruesse ...
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Sonntag, 27. November 2011
Lieber Klaus,
durch ein Geschenk bin ich zu meiner zweiten Box von a Vie Electronique 9 gekommen (die erste hatte ich mir selbst gekauft). Weil ich natürlich keine zwei nötig habe, möchte ich eine davon 'loswerden'.
Ich würde die Box gerne verschenken (ja, komplett kostenlos, weil man von Dir ja auch manchmal ein schönes Geschenk erhält, wie die P.G. Wodehouse Biografie ;-).
Vielleicht könntest Du im KS Circle (für die Dezember-Ausgabe ist es wohl zu spät) oder in Deinem Blog darauf aufmerksam machen und falls sich jemand meldet, mir den Kontakt weiterleiten.
Würde mich freuen, wenn die Box in gute Hände kommt.
Liebe Grüße, Ingo
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Interessenten senden bitte eine Mail an mich, ich leite das dann flugs weiter an Ingo ...und lösche anschließend diesen Eintrag hier.
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Dienstag, 15. November 2011
ZEIT: Dann sind Sie womöglich gar nicht der Pionier, für den man sie hält?
Das ganze Interview hier.
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A lively new video of a concert performance in St. Petersburg that also shows my brother-in-law playing the synth and the theremin(!); and on the other video he also plays the flugelhorn (wait for the end).
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More about their music here: http://nedhoper.com
...and free download here: http://soundcloud.com/nedhoper
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Sonntag, 6. November 2011
Eine übliche Radioabsage: "Das war live vom (...es folgt ein altes Datum) ."
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Immer wieder ist dies zu hören. Es meint: Der Radiosender sendet eine Aufnahme, die man einst bei einem Konzert mitgeschnitten und archiviert hatte.
Also, ich nenne sowas nicht "live", nein, es ist sogar das Gegenteil. Aber wieso dann immer wieder dieses Angeber-Gerede von wegen "live"?
Auch & sogar wenn ein Konzert zeitgleich im Radio ausgestrahlt wird, ist und bleibt es "Radio". Zum Konzerterlebnis (neudeutsch: "Live") gehört viel mehr, und sei's auch nur der irritierende Parfumgeruch der alten (oder jungen) Dame neben einem im Publikum.
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Mittwoch, 26. Oktober 2011
Franz Hessel bemerkte in seinem "Spazieren in Berlin" bereits im Jahr 1929, dass es bestimmte Modeworte gibt, um etwas zu bezeichnen, das einem gefällt. Vor 82 Jahren war das (er schreibt über den "Wintergarten"): "Es war ›kolossal‹, was hier geboten wurde. Und heute ist es, dem aktuellen Superlativ entsprechend, ›zauberhaft‹."
Heute und bereits seit einigen Jahren ist's leider immer nur ein langweiliges ›spannend‹, das fantasielose Feuilletonfuzzis & Radioansager permanent benutzen.
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Freitag, 21. Oktober 2011
Ab und zu klär' ich ahnungsfreie Journalisten auf. Hier ein schon älteres Beispiel, nur eins von vielen, leider allzuvielen ...
"Der Musikverlag EMI, Nachfolger der Gramophone Company, will alle Arien im März kommenden Jahres als CDs auf den Markt bringen. ..." schreibt jemand am 21. Dezember unter der Überschrift: "100 Jahre alte Opern-Schallplatten gefunden."
Dazu: Eine Plattenfirma ist kein Musik-"verlag". In der Musikbranche ist das nämlich etwas anders als im Papiervollschreibgewerbe. Ein Musikverlag ist der Treuhänder, Verwalter und Verwerter von KOMPOSITIONEN. Ihr ursprüngliches Geschäft war die Herstellung und der Verkauf der gedruckten Noten und Texte.
Was im Artikel gemeint ist, ist die Firma, die die Rechte an den Aufnahmen hat und die mit diesen Aufnahmen Schallplatten, CDs produziert und verkauft, vulgo: eine Plattenfirma. Und Sie wird ja auch genannt: die "EMI" und zuvor die "Gramophone Company". Ein kleines Beispiel:
Die Rechte an der Musik (= an den Songs, also an den Kompositionen & Texten) der Beatles haben, sagen wir mal: die Herren Lennon und McCartney und ihr Verleger, sagen wir mal der heißt "Northern Songs Ltd"; und diese Firma gehört zur Zeit, sagen wir mal: dem Clan von Michael Jackson.
Die Rechte an den Aufnahmen der Beatles haben die Interpreten und Produzenten der jeweiligen Aufnahme, die sie z.B. an die EMI übertragen, damit diese damit resp. davon CDs herstellen und verkaufen kann. Und die EMI zahlt von den Verkaufseinnahmen dann Lizenzen an die Interpreten, also "The Beatles", und zusätzlich auch (ein wenig) Geld an die Urheber/Verleger (in Deutschland via GEMA) für die Nutzung der Kompositionen; für eine Fremdkomposition wie "Roll Over Beethoven" gehen diese Urheber-Abgabe natürlich an, in diesem Fall: Chuck Berry. ...
Der Verlag ist im BEATLES-Beispiel also der Michael Jackson Clan, die Plattenfirma ist die EMI (...und das Label ist EMIs "Parlophone", aber ich will mit diesem offensichtlich schwierigen Metier nicht noch weiter verwirren).
Die im Artikel erwähnten Arien sind urheberrechtlich "frei", weil Komponisten wie Texter seit über 70 Jahren tot sind. Würden sie noch leben, wäre der Verlag einer Arie oder Oper zum Beispiel die "Universal Edition" oder "Schott" oder "Bote und Bock" --- all diese Verlage machen aber (in der Regel) keine Platten oder CDs, sondern - ich wiederhole: - sie verwalten die Rechte an den Kompositionen. ... Die runden schwarzen oder silbrigen Scheiben, auf denen diese Arien dann drauf sind, die presst und verkauft die EMI, Sony, Warner, oder wie sie zur Zeit alle heißen. Früher waren's die Columbia, Decca, Capitol, RCA, oder eben auch (anno dunnemals) Emil Berliners "Gramophone Company" ...
Artikel in "bürgerlichen" Medien wie SZ, ZEIT, Tagesspiegel, FAZ, taz... erscheinen besonders drollig, wenn die ach so pösen pösen großen Plattenfirmen angepinkeln werden sollen ...und der Seitenvollschreiber dabei die elementarsten Begriffe velwechsert.
(Reprint aus 'nem älteren "The KS Circle")
.PS von heute: Manche Schreiber und Radiomoderatoren haben's inzwischen begriffen, was mein Herz in jedem einzelnen Fall natürlich erfreut. ... Leider sind's nur manche.
Ganz übel sind die, die naiv vom "ehrlichen Gitarrenrock" schwärmen, um damit alles andere, also das, was ihnen nicht so gefällt, niederzumachen. Aber das ist jetzt 'ne andere Abteilung...
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Mittwoch, 19. Oktober 2011
Die ehemals recht reaktionäre FAZ wird immer lesbarer und das nicht zuletzt wegen Frank Schirrmachers klarer Einsichten, wie z.B. heute, wo er dem armseligen Bundesinnenminister heftig Contra gibt.
Allein für diesen Satz könnte man ihn knuddeln, den Journalisten und Herausgeber mit dem sympathischen Steppkegesicht:
"Die Grundtugend in einer Gesellschaft, in der Computer alles wissen, ist Skepsis."
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