Montag, 27. Juni 2011

Blöd & Spon als Leitmedien & der Rest der Johurnaille folgt willig

»Der Wettbewerb um die Gunst der Konsumenten zwingt die privatwirtschaftlichen Medien, alles zu unterlassen, was die Instinkte und Vorurteile der Leser, Hörer und Seher stören könnte. Ja, um gar kein Risiko zu laufen, müssen sie immer noch ein Stück tiefer ansetzen. Axel Springer sieht das schon ganz richtig: Wer in diesem Business Erfolg haben will, darf nicht belehren, aufklären, fragen – er muß unterhalten, bestätigen, verdummen.«
Hermann L. Gremliza, in: "Betrug dankend erhalten", Konkret Literatur Verlag, Hamburg 1983. Also vor fast 30 Jahren. Gilt leider heute immer noch und immer mehr. Siehe aktuell auch hier.

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Montag, 27. Juni 2011

Parabol als Parabel?
Die Zeiten sind hart, aber modern.
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photo: © 2011 Yulchen

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Donnerstag, 23. Juni 2011

Wie Politik funktioniert

Eigentlich heißt der Artikel ja etwas anders:
"Wie die deutsche Internet-Kinderpornosperre zustande kam – und zugrunde ging"...
...aber er zeigt auch deutlich, wie deutsche Politik oft gemacht wird, wie z.B. eine ahnungslose und wissensresistente Ministerin, Frau v.d.Leyen, durch Ignoranz, Starrsinn und Unbelehrbarkeit letztlich auf die Fresse fällt ...aber trotzdem auf anderem Posten weiterwurschteln darf. Wer wählt solche Deppen? (sorry: Deppinnen)
Der Typ Frau, den von der Leyen darstellt, wird übrigens en passant trefflich beschrieben: "Es gibt so einen neuen Typ Karriere-Frau, den man schon äußerlich und am Auftreten erkennt. Teure Designer-Beton-Frisur, 40-60% zuviel Make-Up, immer derselbe Gesichtsausdruck, aggressive Gestik, Hosenanzug, den Blazer dabei meist eigentlich zu eng, weil's figurbetont rüberkommen soll, hohe Absätze, Business-Auftreten. Aggressive Sprechweise, rüpelhaftes Auftreten, muß die Nummer Eins spielen. Permanente Besserwisserei, sagt jedem, was er zu tun hat, hört aber niemandem zu. ... Hat damit Erfolg, ist unglaublich eingebildet, kommt sich ganz toll vor, hat aber eigentlich keine Ahnung wovon sie redet und merkt vor lauter Erfolgsbesoffenheit und Eigenbegeisterung nicht, wie lächerlich sie sich macht, weil sie den letzten Mist daherredet. ... Zuzugeben ist, daß man mit sowas durchaus Bundesministerin werden kann."
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Trotz einiger technischen Details, die nicht jeder zu 100% verstehen wird (DNS = Domain Name System), ist dies eine sehr lesbare Gesamt-Darstellung eines recht eigenartigen Vorgangs. Aufschlussreich und lohnend.
Meinen Dank an den Autor, den Informatiker Hadmut Danisch. Wenn mein Sohn (Informatik-Student) auch so einer wird, kann ich zufrieden sein.

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Sonntag, 19. Juni 2011

Erinnerung

Nicht vergessen: nächste Woche soll LA VIE ELECTRONIQUE 10 endlich erscheinen. Amazon (.de) kündigt sogar schon vage "LVE 11" an, natürlich ohne nähere Einzelheiten, denn die kenn' bisher nur ich, ha!

As always, and as always without any incomprehensible reason, the American release will be later. An American friend told me - and American Amazon supports it - the release is announced there for the 26th of July.

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Mittwoch, 15. Juni 2011

For TD fans only?

I just found something that I wrote once and that I had nearly forgotten. During the last two weeks a British journalist had asked me something about old times in Berlin with KS and Tangerine Dream, and while I was exchanging mails with this friendly Briton (who is working on some re-releases of T.D. albums) trying to be of some help, this story came again to my mind. I still find it of interest because it has to do with music and with KS, at least in the broader sense.
I found my article in an older THE KS CIRCLE ( issue 66 from January 2002):

While I type this page (on 4th of January between 7 and 7:45 in the evening) I also listen to the radio (Deutschlandfunk), and there's a broadcast about the life story of a German lady, a classical violin player and music pedagogue. After the stories about her first musical inspirations (coming from a totally non-musical home) by listening to the street musicians who used to play on Berlin's backyards, then about her studies in Berlin under the nazis, about the end of the war in Berlin when the house collapsed and she was in the air-raid shelter underneath, ...the sympathetic lady mentions her daughter (born 1950) who also started to study the violin (at the age of 5), and then she mentions her son, who didn't want to study violin, but instead he started to learn the trumpet (because it was louder than the united violins of sister & mother), but he had to drop it because of a lip allergy, and then he learned to play the drums (also pretty loud). One day the son travelled to London, and brought the first synthesizer back to Berlin, (here my ears became bigger and I started to listen more carefully to the background radio), the son then studied English written synthesizer manuals in his little private room in Berlin Eichkamp, and then a certain Edgar Froese asked him to take the chair of Klaus Schulze who had just left the group...
And now I really paid attention to the name of the lady and her son. It was: Franke. The son was Christoph Franke. Mother lives now
[2002 this was] in a monastery in Germany's Lower Saxonia.

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You don't need a weatherman to know which way the wind blows

Muss ich jetzt doch noch ernsthaft Französisch lernen?
In Frankreich gibt's eine Internet-Zeitung, die funktioniert: MEDIAPART. Sie hat Erfolg und sie lebt tatsächlich nur von den Abonnenten, die sie lesen wollen, für 90 € per anno. Dort geht also das prima, was in Deutschland nicht funktioniert. Jedenfalls nicht so, wie die deutschen Verleger es wollen und (noch) tun. Und vor allem: MEDIAPART ist ganz ohne Reklame. Und sie ist gut, denn sie ist so, wie man sich guten Journalismus vorstellt. Und wünscht. (Die gute Qualität bestätigt jedenfalls die SZ, ich kann ja leider nicht gut genug Französisch).
Diese französische MEDIAPART-Online-Zeitung scheint sich an Karl Kraus zu orientieren? Dass Reklame in der Zeitung was Übles ist, hat KK bereits vor 100 Jahren erkannt.
Ich glaube, auch heute wollen gute Journalisten mit Reklame nix zu tun haben; sie lieben die Sprache und sie wollen aufklären, jedenfalls die Guten, nicht Korrumpierbaren. Und ich glaube, es gibt sie. Immer noch. Menschen werden ja nicht korrupt und als Lügner geboren.
Nur, Journalisten (und Leser) haben sich so stark an die Reklame gewöhnt, dass sie ihnen als selbstverständlich vorkommt, quasi als von Gott gegeben: ohne geht es nicht.
Nun sieht man, es geht. (Auch der "Le Canard enchaîné", ebenfalls im Nachbarland, ist ganz ohne Reklame und floriert; allerdings als Satirezeitung und im Internet hat er nur eine kleine Seite, die zum Abonnement der Papierausgabe aufruft).
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Man glaubt es kaum, weil man's nicht gewohnt ist: Reklame ist nicht notwendig. Nicht mal im Internet. Und wenn man mal nüchtern drüber nachdenkt: sie ist NIE notwendig, sie ist nur lästig, verlogen und sie verschandelt unsere Welt, sie macht unseren Gesichtskreis nur knallbunt, aber nicht farbig.

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