Freitag, 16. Juli 2010
Es gibt da seit Jahren eine sehr gute mehrteilige Film-Dokumentation über die Geschichte des Jazz; ja, Ken Burns hat sich richtig Mühe gegeben, eine wunderbare & "korrekte" Darstellung abzuliefern und es ist ihm gelungen. Die Serie gibt's auch als DVD-Set und ist jedem Kenner wie neugierigem Anfänger nur zu empfehlen. Allerdings in der englischen Originalversion. Denn:
Diese lehrreichen zehn Teile werden auch alle naselang in den deutschen Dritten TV-Programmen abgespielt. Leider mit deutscher Synchronisation, resp. deutschem Kommentar. Gestern zum Beispiel, nachts um 1 Uhr, da brachte der WDR die Folge in der es um die Zeit des Umbruchs vom Swing in den Bebop ging: "Dedicated to Chaos", der deutsche TV-Titel dafür war "Der Swing geht an die Front". Im Zusammenhang mit den berühmten ersten "modernen" Sessions im New Yorker Minton's Playhouse wurde auch der Schlagzeuger Kenny Clarke erwähnt, der für den deutschen Synchrontextschreiber offensichtlich ein Zirkusartist war, denn der berühmte Kenny Clarke konnte einen Trick, auf den vor ihm (und nach ihm) kein Jazzdrummer je kam: er spielte "...mit der linken Hand auf der Bass-Drum, mit der rechten..."
Sicher, es gibt Schlimmeres im deutschen TV: Aber ich bin immer wieder aufs Neue baff erstaunt, wie viele Verantwortliche in den TV-Anstalten und in den Synchronstudios von Tuten und Blasen (und Trommeln) keine Ahnung haben.
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