Donnerstag, 17. Oktober 2019
Seine ''Publikumsbeschimpfung'' hab ich 1967 oder '68 im (relativ kleinen) Berliner Forum-Theater (Kudamm Ecke Knesebeckstr. im ersten Stock) als Zuschauer erlebt. Die Freundin und ich kamen etwas zu spät und wir drängelten uns an den schon sitzenden und beschimpften Zuschauern vorbei auf unsere Plätze. Die Schauspieler (hier besser: Textaufsager/Publikumbeschimpfer) am vorderen Bühnenrand nahmen uns Zuspätkommer sofort in ihre Tiraden mit auf, improvisierten also. Damals war's für uns etwas peinlich, heut? bin ich doch ein wenig stolz, darüber berichten zu können.
Jahrzehnte später:
Allein schon, dass Handke in Sachen Serbien gegen die offizielle Linie verstieß, gefiel mir. Egal, wer Recht hat. Er hatte & zeigte jedenfalls Mut. Dass er zudem mit der deutschen Sprache besser umgeht als jeder ''unserer'' Politiker und Parteibonzen, auch & gerade DAS spricht für ihn.
PS
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Montag, 11. März 2019
Gibt es inzwischen (oder endlich) eine deutsche Übersetzung von P.G. Wodehouses "Ring for Jeeves" (1953)? (Die englische Ausgabe kenn' und hab' ich).
Soweit ich feststellen kann, ist das der einzige Jeeves & Wooster-Band, der noch nie ins Deutsche übersetzt wurde und der noch nie bei all den zig Ausgaben von Suhrkamp, Insel, Goldmann, dtv, Rowohlt, Epoca dabei war. Schlicht vergessen? Oder (wie bei einem Agatha Christie-Buch) ist da im Text irgendwas nicht Deutsch-p.c. genug? (soweit sind wir ja inzwischen, leider & wieder).
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Freitag, 8. März 2019
Das Leben ist so kurz! Selbst wenn Sie ein Bücherfresser sind, und nur fünf Tage brauchen, um ein Buch zweimal zu lesen, schaffen Sie im Jahre nur 70. Und für die fünfundvierzig Jahre, von Fünfzehn bis Sechzig, die man aufnahmefähig ist, ergibt das 3150 Bände: die wollen sorgfältigst ausgewählt sein!
Arno Schmidt: "Ich bin erst sechzig". Zitiert nach: Arno Schmidt Stiftung, Bargfeld, Hg.: Bargfelder Ausgabe. Werkgruppe I. Band 4. Zürich: Haffmans, 1987.Nun, ich les' sehr viel, und das schon mit 5 Jahren (der Vater, Drucker, brachte mir druckfrischen Erich Kästner und Hugh Lofting mit). Und ich lese immer noch und bin bereits weit über Arno Schmidts 60. Und wie er lese ich manche Bücher auch mehrmals.
Nach seiner Rechnung hab ich also in meinem bisherigen Leben knapp fünftausend Bücher gelesen. Sogar das kommt mir viel zu wenig vor. Viele der Klassiker mussten warten (und manche warten noch heute) weil es andauernd reichlich Neues gab; auch "nur" Amüsantes, leider auch so manch' Irrtümer (c'est la vie) aus denen man aber auch lernt. Und: niemand zwingt mich, jedes Buch zu Ende lesen. Da warten noch so viele andere darauf, aufgeschlagen zu werden.
Lesen dauert.
Wie Musik. Auch die geschieht in der Zeit und erfordert ebensolche Zeit vom Hörer. Und bei diesem Medium hört man nicht nur ein oder zwei Mal zu, sondern weitaus öfter, wie jeder – nicht nur der Musikliebhaber – weiß. (Momentan: Carlo Bergonzi mit Puccini & Verdi). Nur beim Anschauen von statischer, "bildender Kunst" geht das Erkennen & Begreifen in der Regel viel schneller.
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Freitag, 21. Dezember 2018
Denn im Leben ist es nicht wichtig, dass wir eine Runde Applaus bekommen, wichtig ist, ob wir den Mut haben, etwas zu wagen, auch wenn der Erfolg ungewiss ist.
(Graf Rostov in Amor Towles' "Ein Gentleman in Moskau", p.470)
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Samstag, 21. April 2018
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Mittwoch, 15. Februar 2017
Mir fehlt und ich suche deshalb die Nummer 2 der kulinarischen Kampfschrift von Vincent Klink & Wiglaf Droste: "Häuptling eigener Herd" (1999). Nur die Nummer 2, alle anderen Ausgaben hab' ich (natürlich).
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Kann & möchte jemand helfen?
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Mittwoch, 8. Februar 2017
"Über die Armut braucht man sich nicht zu schämen, es gibt weit mehr Leut', die sich über ihren Reichtum schämen sollten."
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Montag, 2. Januar 2017
Ich schau' da immer wieder gerne rein, denn es ist beileibe nicht nur ein Kinderbuch: "Der Bär auf dem Försterball", mit Illustrationen von Walter Schmögner.
Zitat:in die die Omnibusse fallen.
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Sonntag, 9. Oktober 2016
Das neue Buch vom Kaminer:
Man wundert sich über den Großdruck und den großzügigen Zeilenabstand auf den 250 Seiten ...und rechnet nach. Als Vergleich nahm ich ein anderes Buch: Henscheids "Die Vollidioten", das ich dieser Tage wiederlas und das hier noch neben dem Bett liegt. ...grummel grummel ... wieviel Zeilen pro Seite, wieviel Anschläge pro Zeile ... grummel grummmel, Ergebnis: Der aktuelle Kaminer hätte bei "normaler" Druckgröße nur 137 Seiten, ...ist aber auf 250 Seiten aufgeplustert.
Obwohl's im Buch um Kaminers tolle alte Mutter geht ("Meine Mutter, die Katze und der Staubsauger" plus Foto von Mama vorne und hinten) und der launige Humor Kaminers mich - wie üblich - zum Lächeln brachte, ist an mehreren Stellen im Buch plötzlich & ausführlich vom pösen Putin die Rede und Kaminer wiederholt sämtliche Gemeinheiten, Unterstellungen und Halbwahrheiten über Russland, die man aus der deutschen Presse & ARD/ZDF seit "Ukraine" leider gewohnt ist (und die man seitdem meidet, diese Presse). Übrigens: kein Wort vom Kaminer zu USA & NATO.
Kaminer ist seit 26 Jahren in Deutschland und hat offenbar gelernt: hier lebt sich's (noch) am besten wenn man mit dem offiziellen Medienstrom schwimmt. Ähnlich wie ein berühmter "Liedermacher" aus der DDR, der's vorgemacht hat. ... Tja, die deutsche Tradition.
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Dienstag, 12. Juli 2016
"Die Dinge, die wachsen, machen kein Geräusch." ...schreibt (zitiert) Franz Grillparzer 1847 in sein Tagebuch.
Mein neuerlicher Dank an Uschi Bachauer, die mir vor 35 Jahren Grillparzers "Tagebücher und Reiseberichte" mit einer sehr lieben Widmung überreichte. Ich werd' heute Nacht wieder mal & gerne drin lesen. Zum Beispiel sowas: "Die Schurken sind immer praktisch tüchtiger als die ehrlichen Leute, weil ihnen die Mittel gleichgültig sind."
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