Freitag, 5. Februar 2016

Zeugen eines Jahrhunderts

  • "...und nur die Presse zeigt, wie dumm nur die Presse sein kann." (Harry Rowohlt)
  • "Selbst die Nachrichten die nicht in den Zeitungen stehen, sind erlogen." (Kurt Tucholsky 1925)
  • "Die Menschheit ist durch den Text der Zeitung bereits derart verblödet, daß sie ihn ohne Bilder nicht mehr verstehen kann." (Karl Kraus 1924)
  • "Er lügt wie gedruckt." (Volksweisheit)
  • "Er ist dumm wie drei Journalisten." (Ich find die Quelle nicht mehr)
  • "Jedes Wort, das er [der Journalist] spricht ist Lüge." (K.K.). "Dergleichen ist heute, annähernd ein Jahrhundert später, fast Allgemeinplatz." (Eckhard Henscheid)

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Mehr Zeugnisse:

"Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt? Diplomaten belügen Journalisten und glauben es, wenn sie's gedruckt sehn." ( "Die Fackel", Nr. 406, 1915)

Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können - das macht den Journalisten (K.K., Die Fackel Nr. 281-281, 1909)

"Wir wissen, was die Wahrheit ist und was in der Zeitung steht, ist vollkommen unbedeutend.
Wenn man weiß, wie Informationen in Zeitungen kommen, wenn man darein nur einen kleinen Einblick hat, dann ist einem das nicht mehr so wichtig, weil man weiß: Es ist so viel Quatsch, was da geschrieben wird." (Kai Wiesinger, Schauspieler, 2014)

"Jeder Idiot darf Journalist werden, das garantiert das Grundgesetz, und viele werden es auch tatsächlich, das kann man Tag für Tag in den "etablierten" Medien nachlesen, angucken, anhören. Und, richtig: Im besten Fall wird Fehlverhalten sanktioniert. Im Regelfall bleiben Lügen, Fehler, Verdrehungen, Versäumnisse und Manipulationen - selbstverständlich - unkorrigiert und ungesühnt."
(Niggemeier, taz, 22.12.2007)

"Es ist das Geschäft der Journalisten, die Wahrheit zu zerstören, unumwunden zu lügen, zu pervertieren, zu verleumden, die Füße des Mammon zu lecken und das Land zu verkaufen für ihr tägliches Brot. Wir sind die Werkzeuge und Vasallen der reichen Männer hinter der Szene. Wir sind die Hampelmänner, sie ziehen die Strippen und wir tanzen. Unsere Talente, unsere Fähigkeiten und unser ganzes Leben sind Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte." (John Swinton, Chefredakteur der New York Times, 1880)

"Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muß so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zuläßt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun." (Max Goldt , über die Bildzeitung, 2001)

"Journalisten haben oft nicht nur wenig Ahnung von der Sache, sondern auch empörend geringes Interesse, Kenntnis zu erwerben. Sie leben in einem selbst geschaffenen Parallel-Kosmos der Nachrichtenlage, der Klicks und der sich überstürzenden Neuigkeiten. Es ist ein Jammer." (Thomas Fischer (BGH-Richter), Die Zeit, 3. Feb. 2015)

"…sie haben mit einer Selbstverständlichkeit und Unverblümtheit … aus ihrer Meinung ein Geschäft gemacht … die Verdrehung der Tatbestände und die Verdächtigung der Motive; der Griff ins Privatleben; die scheinbare Objektivität, die den Tadel um so glaubwürdiger macht; die versteckte Attacke .. und dergleichen mehr…" (Egon Friedell, "Kulturgeschichte der Neuzeit", 1927-'31)

"Von jeher und noch mehr seit einigen Jahren überzeugt, dass die Zeitungen eigentlich nur da sind, um die Menge hinzuhalten und über den Augenblick zu verblenden, es sei nun, dass den Redakteur eine äußere Gewalt hindere, das Wahre zu sagen, oder dass ein innerer Parteisinn ihm dasselbe verbiete, les ich keine mehr." (Goethe, 1808)

Frage: "Wenn es einen speziellen Himmel für Journalisten gäbe – auf wen da oben würden Sie sich/würdest Du Dich freuen?"
Georg Seeßlen: "Karl Kraus und Susan Sontag. Aber waren das „Journalisten"? Oder Franca Magnani, die war, wie man so sagt, eine „Vollblutjournalistin", und vor allem eine wunderbare Erklärerin. Sie war bei den Leuten, während ihre Kollegen und Kolleginnen bei den Mächtigen waren; sie hat Situationen erfasst, während ihre Kollegen und Kolleginnen Verlautbarungen kommentierten oder Sandkastenspiele spielten. Sie kommt aus einer Zeit, da Journalismus noch geholfen haben hätte können. Seufz!" (July 2015, vergessen wo gefunden)

"Journalismus ist: etwas zu veröffentlichen, was andere nicht wollen, dass es veröffentlicht wird. Alles andere ist Propaganda." (George Orwell)

"Im Kommunismus bekamen wir die Propaganda umsonst. In der westlichen „Demokratie" werden wir gezwungen, dafür zu bezahlen" (irgendwo bei Twitter)

"Gerade der Qualitätsjournalist arbeitet an der untersten denkbaren Grenze seiner intellektuellen Möglichkeiten." (Richter Thomas Fischer, DIE ZEIT, August 2015)
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"Rocksänger – das ist doch wenigstens ein anständiger Beruf."

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Journalisten und Zeitungen gibt es noch nicht so lang. Offensichtlich haben es die Menschen eine ganze Weile ohne ausgehalten.

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Was sie sonst so Widerwärtiges treiben:
Nur mal ein Beispiel von vielen:
https://www.bildblog.de/76421/katastrophenjournalismus-heute-eine-anleitung/

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Noch mehr:

...die Revolverpresse.
...maßlose Selbstbeweihräucherung, dialektische Gedankenlosigkeit und hemmungslose Unbedenklichkeit in der Wahl der polemischen Mittel...
...haben aus ihrer Meinung ein Geschäft gemacht.
...die Verdrehung der Tatbestände und die Verdächtigung der Motive; der Griff ins Privatleben; die scheinbare Objektivität, die den Tadel um so glaubwürdiger macht; die versteckte Attacke, die die Gefährlichkeit der offenen nur erst ahnen läßt, und dergleichen mehr.
(Egon Friedell zur 'Revolverpresse', in seiner "Kulturgeschichte der Neuzeit", 1927-'31)

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Noch mehr:

"Tyrannei der Zeitungsliteratur: die erbärmlichste, die niedrigste der Tyranneien"" (Kirkegaard)

"Tägliches Wachstum der Frechheit", "taumeliger Schwachsinn", "entfesselte Schufterei", "Rotzbüberei", "Ozean der Ehrlosigkeit", "Pressmaffia", "Welthirnjauche" (Karl Kraus)

"The shit is the message" (Roth/Sokolowsky)

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