Samstag, 28. April 2012
Langsam lernen sie's
Langsam lernt's die Presse: Hier in der FAZ schon wieder ein erfreulich aufklärender, verständlicher, korrekter Artikel über "Urheber", speziell: Musiker, Komponisten. Dass das unsägliche Fräulein Schramm im Artikel als "Edel-Piratin" bezeichnet wird, nun ja, das ist wohl ironisch gemeint.
jeeves, 18:58h
... comment
peregrino,
1. Mai 2012, 03:12
I want my record dealer back...
ich verfolge hier mit Interesse Deine Gedanken zum Thema Urheberrecht, Piraten, Youtube und dem ganzen Schwanz, der da hinten dran hängt und da musste ich unweigerlich immer an meinen alten Plattenladen denken.
Das Internet hat die halbe Welt verändert, gerade in der Unterhaltungsbranche. Bis vor einem Jahr konnte ich beipsielsweise meine CDs noch in einem guten, alten Plattenladen kaufen. Den Laden gibt es leider nicht mehr, weil mein Plattendealer gegen die Preise im Internet nicht anstinken konnte. Ein bis zwei Euro mehr pro CD, von denen er sich und seine Familie ernähren musste, sowie die Möglichkeit zum schnellen billigen mp3-download, haben ihm quasi das Genick gebrochen.
Das Ruhrgebiet, in dem ich lebe, hat 5 Millionen Einwohner, aber glaubst Du, Du findest da noch irgendwo vernünftige Plattenläden? Ich mache jetzt das, wo ich mich Jahre vor gedrückt habe, ich bestelle meine Musik im Internet. Ohne Service, ohne tolle Gespräche mit einem Plattendealer oder anderen Kunden, aber dafür ein bis zwei Euro günstiger. Der Preis der Ersparnis: Man kann noch nicht einmal mehr vernünftige in eine CD hereinhören. Muss man vielleicht auch bei 90% der im Internet angebotenen Musik nicht, weil sich diese 90% eh alle gleich anhören. Aber genau die restlichen 10% ist die Musik, die ich suche.
Klaus Schulze beispielsweise. Ich war die letzten 20 Jahre eher Jazzmässig interessiert und entdecke KS, der mich zu Schulzeiten oft genug von den Hausaufgaben abhielt, weil mich seine Musik sonwohin entführte, gerade wieder neu.
Aber versuch mal einen Eindruck von einem Schulze Lied zu bekommen, wenn nur die ersten 30 Sekunden davon angespielt werden. Das geht nicht. Nach 30 Sekunden hat die Technik gerade mal Betriebstemperatur erreicht.
Und jetzt kommt das Perverse: Um von einer CD oder einem Stück einen halbwegs brauchbaren Eindruck zu bekommen, gehe ich auf Youtube, und höre es mir da an. Wenn es mir gefällt, dann kaufe ich mir meist auch die CD, die dann ein oder zwei Euro günstiger ist, als sie bei meinem alten Plattendealer gekostet hätte. Und während ich bei Youtube eine Kaufentscheidung treffe, verdient Google ein Heidenvermögen, weil sie mich in dieser Zeit gezielt mit Werbung zuballern dürfen. Diese zig Millionen Euros und Dollars, die da in den Rachen eines Konzerns gestopft werden, der lediglich eine Internetplattform zur Verfügung stellt, ansonsten nur wirbt und nebenbei noch den PC ausspäht, wären woanders wesentlich besser aufgehoben, nämlich bei waschechten, klassischen Plattenhändlern. Aber die sind bald auch nur noch Geschichte. Leider.
Das Internet hat die halbe Welt verändert, gerade in der Unterhaltungsbranche. Bis vor einem Jahr konnte ich beipsielsweise meine CDs noch in einem guten, alten Plattenladen kaufen. Den Laden gibt es leider nicht mehr, weil mein Plattendealer gegen die Preise im Internet nicht anstinken konnte. Ein bis zwei Euro mehr pro CD, von denen er sich und seine Familie ernähren musste, sowie die Möglichkeit zum schnellen billigen mp3-download, haben ihm quasi das Genick gebrochen.
Das Ruhrgebiet, in dem ich lebe, hat 5 Millionen Einwohner, aber glaubst Du, Du findest da noch irgendwo vernünftige Plattenläden? Ich mache jetzt das, wo ich mich Jahre vor gedrückt habe, ich bestelle meine Musik im Internet. Ohne Service, ohne tolle Gespräche mit einem Plattendealer oder anderen Kunden, aber dafür ein bis zwei Euro günstiger. Der Preis der Ersparnis: Man kann noch nicht einmal mehr vernünftige in eine CD hereinhören. Muss man vielleicht auch bei 90% der im Internet angebotenen Musik nicht, weil sich diese 90% eh alle gleich anhören. Aber genau die restlichen 10% ist die Musik, die ich suche.
Klaus Schulze beispielsweise. Ich war die letzten 20 Jahre eher Jazzmässig interessiert und entdecke KS, der mich zu Schulzeiten oft genug von den Hausaufgaben abhielt, weil mich seine Musik sonwohin entführte, gerade wieder neu.
Aber versuch mal einen Eindruck von einem Schulze Lied zu bekommen, wenn nur die ersten 30 Sekunden davon angespielt werden. Das geht nicht. Nach 30 Sekunden hat die Technik gerade mal Betriebstemperatur erreicht.
Und jetzt kommt das Perverse: Um von einer CD oder einem Stück einen halbwegs brauchbaren Eindruck zu bekommen, gehe ich auf Youtube, und höre es mir da an. Wenn es mir gefällt, dann kaufe ich mir meist auch die CD, die dann ein oder zwei Euro günstiger ist, als sie bei meinem alten Plattendealer gekostet hätte. Und während ich bei Youtube eine Kaufentscheidung treffe, verdient Google ein Heidenvermögen, weil sie mich in dieser Zeit gezielt mit Werbung zuballern dürfen. Diese zig Millionen Euros und Dollars, die da in den Rachen eines Konzerns gestopft werden, der lediglich eine Internetplattform zur Verfügung stellt, ansonsten nur wirbt und nebenbei noch den PC ausspäht, wären woanders wesentlich besser aufgehoben, nämlich bei waschechten, klassischen Plattenhändlern. Aber die sind bald auch nur noch Geschichte. Leider.
... link
jeeves,
1. Mai 2012, 11:37
Du hast Recht.
.
"Die Leute" machen es sich bequem und vor allem: sie sind geizig. Wenn's irgendwo etwas vermeintlich "billiger" gibt, rennen sie dahin. Supermärkte, Discounter, Einkaufszentren haben schon vor vielen Jahren die Infrastruktur der Innenstädte kaputt gemacht. Freiwillig haben all die Lebensmittelhändler, Schuster, Bäcker, Büchereien, usw. nicht zugemacht: deren Käufer blieben weg.
Auch am Essen sieht man's. "Die Leute" kaufen und fressen zwar Dreck, ...aber es ist ja so schön billig. (Aber das ist'n anderes Thema).
.
Ja, du hast Recht.
.
"Die Leute" machen es sich bequem und vor allem: sie sind geizig. Wenn's irgendwo etwas vermeintlich "billiger" gibt, rennen sie dahin. Supermärkte, Discounter, Einkaufszentren haben schon vor vielen Jahren die Infrastruktur der Innenstädte kaputt gemacht. Freiwillig haben all die Lebensmittelhändler, Schuster, Bäcker, Büchereien, usw. nicht zugemacht: deren Käufer blieben weg.
Auch am Essen sieht man's. "Die Leute" kaufen und fressen zwar Dreck, ...aber es ist ja so schön billig. (Aber das ist'n anderes Thema).
.
Ja, du hast Recht.
... link
... comment