Montag, 25. April 2011
Bierverkäufer versuchen, den Nonsense der Weinbranche zu imitieren. Gefunden am Ostersonntag, im Wirtshaus auf der Havel-Insel Lindwerder (Berlin). Wir und der Kellner hatten einigen Spaß an diesem Teil der Speise- & Getränkekarte und Julia machte das Foto:
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Wieso eigentlich findet das Kristall-Weizen keinerlei tiefschürfende Erwähnung?! Vielleicht irgendwas mit Eiche, Vanille, Lakritze, Quitte, Brombeere oder Anis? ...auch "dezent blumig" (für die Damen) sowie "frisch" (für Jogger) könnte man noch wunderbar unterbringen.
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Allen Ernstes: Ich hab' sowas mal für einen Freund gemacht. Der hatte 1970? oder war's '71? im bürgerlichen Bezirk Steglitz einen Teeladen eröffnet und er wusste, dass ich gerne schreibe. Er frug mich also, ob ich für seinen Teekatalog die Beschreibungen liefern könnte. Konnte ich. Mein Wissen über Tee beschränkte sich schon damals allerdings darauf, Teebeutel in heißem Wasser zu versenken und überhaupt bin ich ein Kaffee-Mensch und hatte (und habe noch immer) keinerlei Wissen über Tee.
Ich suchte mir also alle möglichen Adjektive zusammen und verteilte sie über die 30 bis 50 im Katalog angebotene Teesorten. Mir ist nicht zu Ohren gekommen, dass sich mal ein Kunde gewundert oder gar beschwert hat. Nach 40 Jahren ist die Sache wohl verjährt und mein damaliger Freund Daniel hat selbstverständlich seinen Teekatalog längst verfeinert.