Freitag, 7. Januar 2011

Why Keef?

Vor drei Tagen die LIFE-Biografie des Keith Richards ausgelesen; 730 Seiten in nur drei langen Lesesitzungen; was heißt: ich war und bin begeistert.
Die Übersetzung ist - wie erwartet bei Willi Winkler - gut bis großartig (es sei denn, das Original ist tatsächlich NOCH besser), ich stolperte jedenfalls über keine Peinlichkeiten. Und, was mir noch nie passiert ist: im ganzen Text hab' ich nur einen einzigen klitzekleinen Druckfehler gefunden.
Dass Keef das "Running On Empty"-Album von Jackson Browne ebenfalls mag, vernahm ich, wie die meisten anderen geschilderten Vorlieben in Jazz & Blues, mit Freuden. Wir gehören ja auch zur gleichen Generation.
(Immer mehr glaub' ich - oder möchte glauben - dass es doch Keef war, der uns in Bern im August '72 in seinem schicken Sportwagen besuchte)

Ein anderes Buch: Das Gustav Mahler-Buch von Norman Lebrecht, "Why Mahler?":
Ich kann nur hoffen, dass, wenn es eine deutsche Übersetzung geben sollte, all die Fehler, die der englische Journalist (!) Lebrecht da locker hineinschrieb, rausgeworfen oder zumindest berichtigt werden. Nur ein Beispiel: Laut Lebrecht hat Günter Grass Ende der vierziger Jahre in Düsseldorf in einem Skiffle-Trio zusammen mit Louis Armstrong (!) Lieder aus "Des Knaben Wunderhorn" gespielt. Also zu einer Zeit, in der es noch gar kein Skiffle gab? und dann noch aus "Des Knaben Wunderhorn"? Unglaublich.
Aber auch kleinere Fehler gibt's, z.B.: Tony Curtis sei in Budapest geboren. Quatsch.
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Aber Keefs Buch: Toll. Er ist eben kein Journalist.

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Hab jetzt auf'm Nachttisch Raddatz' "Tagebücher", ein Weihnachtsgeschenk der Mutter meines Sohnes; selbst hätte ich es mir nicht gekauft. In der ersten Nacht bin ich bis Seite 78 gekommen, Fazit bisher: welch ein eitler Fatzke!
PS: ...aber immer noch besser als der unsägliche Karasek.

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Revision
Habe in Fritz J. Raddatz' TAGEBÜCHER trotzdem weitergelesen. Bin nun auf Seite 659 und muss mein Urteil revidieren. Gestern - sechs Stunden lang - konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Der Mann ist ehrlich. Was man von der Mischpoke über die er da ausführlich schreibt, leider nur selten sagen kann. Und deshalb hat man ihn auch verrissen.
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"Der miese Herr Karasek" taucht auf p. 543 auch auf. Und auf p. 631 erwähnt er kurz die "Vulgarität eines Karasek". Na bitte. Sag ich doch auch.

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