Donnerstag, 19. April 2012
Jetzt weiß ich endlich, wieso zeitgenössische Romane aus Südamerika, die in den letzten Jahren in Deutschland (resp. in den deutschen Feuilletons) so sehr en vogue waren, ...weshalb die alle so lang sind, oder anders: warum diese Bücher so dick sind. Schon Robert Gernhardt hat vor langer Zeit darauf hingewiesen und sich über das Mirakel gewundert: von Jahr zu Jahr wuchs die Seitenzahl der ins Deutsche übersetzten Schwarten.
Habe gestern Nacht mal wieder in einem älteren Buch gelesen, da ging's um Literatur und das Lesen (Alberto Manguel "Im Spiegelreich",1998/'99). Das Kapitel "Der Mitwisser" beschreibt und bewertet die Arbeit von Lektoren. Und was les ich da: "In Lateinamerika ... ist der Autor sich selbst überlassen, und er darf den Roman zu beliebiger Dicke anschwellen lassen, ohne die Schere des Lektors zu fürchten." Also deshalb. Wissen das auch deutsche Feuilletonisten?
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