Sonntag, 14. April 2019

From "The KS Circle" # 237 ... (Nostalgic recollection, pt. 12)

Menschen haben gerne viel Zeugs - das gibt ihnen das Gefühl, ewig zu leben.
. . . . .Daran scheint was zu sein. Auch ich hatte im Laufe vieler Jahre reichlich 'Zeug' angesammelt. Heute miste ich peu à peu aus. Es muss wohl am Alter liegen. Man merkt, dass man und was man nicht alles braucht. Ich werfe Bücher weg, die ich die letzten Jahrzehnte nicht mehr aufgeschlagen habe und wohl auch die letzten Jahre meines Lebens nicht noch mal lesen werde, ich werfe auch CDs weg oder verschenke sie. Und was soll ich mit den kompletten Sammlungen zum Beispiel des Magazins TRANSATLANTIK, der deutschen MICKY MAUS, der FACKEL von Karl Kraus, dem DONALDISTEN, dem gesamten Bob Dylan auf CDs oder gar den etwa dreihundert CDs des auf Blues spezialisierten "Document Rec."-Labels mit all den 20er und 30er Jahren-Aufnahmen heute vergessener Sänger, Gitarristen und Klavierspieler? Diese Musik war meine Entdeckung in den Sixties, heute hör' ich da nicht oder kaum noch rein; und wenn, dann die Aufnahmen aus den fifties von John Lee Hooker oder Sonny Boy Williamson.
. . . . .Das 'Zeug' steht in den Regalen, die Regale nehmen Platz weg und und ich muss alles ab und zu abstauben. Wann schau ich schon mal in der "Fackel" etwas nach, prüfe dort ein Zitat? Das geht viel einfacher und auch schneller im Netz, wo man nach Stichworten oder Sätzen gezielt und automatisch sucht und fix findet. Und wann hab ich das letzte Mal in einer alten "Transatlantik" geblättert? Vor 20 Jahren? Dreissig? Die historische Micky Maus-Sammlung konnte ich nach vielen Jahren endlich an einen Sammler in Österreich verkaufen. Die LP-Sammlung schon vor 15 Jahren zum Kilopreis an einen Trödler... Musik als Konserve ist heute leider nix mehr wert. Ich glaube, ich hatte darüber schon mal geschrieben, also erspar' ich mir und Euch die Wiederholung meines lamentieren, jammern, maunzen, heulen...

Tja, wenn man älter wird, merkt man, was wirklich wichtig ist, was zählt. Also trennt man sich von unnötigem Ballast. Und bevor jemand nörgelt: aber Bücher kann man doch verschenken... möchte ich sagen, dass es hier wie mit der Musik ist. Auch der Buchautor lebt nicht von der schönen Literatur sondern von dem Geld, das er durch Buchverkäufe bekommt. Und wenn Bücher immer nur weitergegeben werden, getauscht, verschenkt, sie also 'auf dem Markt' bleiben, hat der Autor nix – gar nix, keine Puseratze – davon. Also ab in die blaue Tonne mit dem überflüssigen (oder ausgelesenen) Handke oder Walser (nicht Robert; den les ich immer mal wieder gern), ...oder Douglas Adams. Wer Interesse hat, kann ja ein neues, frisches, ungelesenes Buch kaufen; wie gesagt: die Autoren leben davon und freuen sich! ... Es sei denn sie sind Teil der Literatur-Preis-Vergabe-Mafia; dann lebt's sich automatisch finanziell recht gut bis ausgesorgt. Allein in Deutschland gibt's über vierhundert dieser Buch-Preise, vom A delbert-von-Chamisso-Preis bis zum Z wickauer Literaturpreis, siehe Wiki: "Liste deutscher Literaturpreise". Es wird also mindestens JEDEN TAG EIN solch Preis an einen Buchvollschreiber vergeben; oft auch mit einer Geldübergabe verbunden, denn auch von der "Ehre" kann der Schreiber seine Brötchen – oder Torte – nicht bezahlen. ... Aber das ist ein ganz anderes Thema und hat mit KS nun wirklich nix zu tun. Aber so ein kleiner Blick über KS hinaus ist auch mal ganz interessant & lehrreich. Nein, nicht "spannend" - dies Modewort gibt's im KS Circle [und hier] nicht, nie, never, jamais!).

... link


Schöne Sätze XV

Eine schöne Musik ...und jemand, der sie nicht hören kann, weil er woanders ist, das ist ein großes Unglück. Schlimmer aber ist eine schlechte Musik, die jemand, weil er gerade da ist, hören muss. (Ror Wolf)

.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Samstag, 13. April 2019

God's Own Country (I love them!) Aus meiner Zitaten-Sammlung

Eine amerikanische Autorin geht am 11. September (nach dem Anschlag in New York) in eine Bar um sich etwas zu beruhigen.
Da hörte sie, wie zwei gut gekleidete Herren das Geschehen mit jenem Ereignis verglichen, das zu einem Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg führte. Das Gespräch verlief folgendermaßen:
Mann 1: «Das ist genau wie Pearl Harbor.»
Mann 2: «Was ist Pearl Harbor?»
Mann 1: «Das war der Tag, als die Vietnamesen Bomben in einem amerikanischen Hafen abwarfen und den Vietnam-Krieg auslösten.»

Und dies war der Moment, in dem Susan Jacoby beschloss, ihr Buch über die kollektive Verblödung der Amerikaner zu schreiben: "The Age of American Unreason".

Ich hab's nicht gelesen. Aber dies: "Nachrichten aus dem Jammertal" / Culture of Complaint, 1993/'94, vom damaligen Kulturkritiker des amerikanischen TIME Magazins, Robert Hughes. Nur ein Satz daraus: "...Eiferer, die im Namen der political correctness am liebsten alle wie auch immer Benachteiligten automatisch heiligsprechen würden."

... link


Freitag, 12. April 2019

From 'The KS Circle # 247 ... (Nostalgic recollection, pt. 11)
.

Wieso ich etwas gegen "Stockhausen & Co" habe

Wenn ein großer Musiker ein Instrumentarium meistert, versucht er, neue Wirkungen durch Kombinationen und Abwandlungen zu erzielen. Und er entdeckt, dass es tatsächlich etwas gibt, was noch niemand zuvor gemacht hat. In der Musik kam und kommt das ständig vor. Auch, weil ab und zu eine neue Technik manches oder gar vieles verändert. Wem sag' ich das :-)

Aber wenn man unser Harmoniesystem völlig beiseite lässt, kann das zu nichts führen. Denn in der Kunst, auch und gerade in der Musik, kann man sich ohne eine gemeinsame Sprache nicht wirklich mitteilen. Ein eventuell gewünschter Überraschungseffekt setzt immer eine Erwartungshaltung voraus. Nur wenn man etwas erwartet und diese Erwartung dann übertroffen wird, verspürt man als Hörer eine gewisse Erregung, eine freudige Überraschung. Wenn nicht, ist es nur Lärm. Wenn jemand eine völlig neue Sprache erfindet, kann man ihn nicht mehr verstehen.

Deshalb muss der Künstler zuerst die Sprache der Kunst, seiner Kunst, hier: Musik, erlernen. Erst, wenn er die meistert, kann er weitergehen. Und Erwartungen übertreffen. Deshalb schätze ich KS und lehne "Stockhausen & Co" ab, weil: "Hurz!".

Auch dem Hörer hilft's wenn er etwas über Musik, über die gerade gehörte Musik weiß, denn "das Hören hängt oft von Wissen ab." (Ernst H. Gombrich)

Dazu aus einem älteren Circle: "Ich kenne bis heute keinen Geistesschaffenden, der sich zum Schäferstündchen 'nen Stockhausen auflegt."

... link (1 Kommentar)   ... comment


Montag, 8. April 2019

kurz & knapp XXII

Ideologen lernen nichts, sie wissen schon alles.

... link (5 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 7. April 2019

.
.

Schläft ein Lied in allen Dingen Bären
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.

A song sleeps in all things around ...

... link


Freitag, 5. April 2019

von Julia:
.
.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Dienstag, 2. April 2019

Simple truth, pt. 57

Die Musik hat gegenüber der Literatur den Vorteil, dass sie völlig außerhalb jeder moralischen Beurteilung liegt.(Anthony Burgess)

... link


kurz & knapp XXI

Moden machen. Nicht mitmachen.

... link


Sonntag, 31. März 2019

.
.

's ist Sommerzeit! Und ab sofort
treibt er unauffällig Sport.

When summertime begins
he starts his curious spins.

... link


Samstag, 30. März 2019

d'accord
.

.
(Fefes Blog)

... link


Dienstag, 26. März 2019

From "The KS Circle" # 233 ... (Nostalgic recollection, pt. 10)

The Rhythm

From time to time I listen to some electronic music on the radio, I mean a music which is especially announced and introduced as today's "Electronic Music" in a special radio programme, and what do I hear, mostly? Generally from Germans? Always a very simple rhythm. Everytime. All tracks. Consistently just the stupid boom boom. Still in 2016.
Of the three essential parts that makes music: Melody, rhythm and harmony, the rhythm seems to me the easiest. Also the easiest to compute. But not even this they can handle in a way that brings some joy to the listener's ears and brain. Some of these musicians (or should I say home computer players?) still copy KS, which is okay; many of them have learned (consciously or not) from KS, which is also very much okay. But have they not listened to Klaus' often "tricky" rhythm? Or to any other rhythm that is a bit more advanced and interesting, more than what they offer to our ears? Take, for instance: Klaus' "Are You Sequenced?" or Olatunji's "Drums of Passion", or Santana... Even the 4/4 swing of the Count Basie rhythm section in 1938 was something they could learn a lot from (Freddie Green, Walter Page, Jo Jones).
Is it just too difficult for them to produce? Are they not able to create an appealing rhythm? Or are they satisfied with the simplicity (sometimes: stupidity) they offer, again and again, and only? And sometimes I also wonder about the radio journalist who presents these musicians and their titles; doesn't he realise the poorness of at least their rhythm?(Richard 'Myknee' Jones)

.
Oder, wie Teddy Hecht zu "Techno" meint: »Früher hieß sowas 'Marschmusik'.«
.

... link (3 Kommentare)   ... comment